Claudia Günther hat der Geburtshilfe im Klinikum Landshut Einschlagdecken für Sternenkinder geschenkt. Sternenkinder, auch Schmetterlingskinder genannt, sind Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt versterben. „Viele von Ihnen sind sehr klein, wiegen oft nicht einmal 1.000 Gramm, weshalb es für sie keine passende Kleidung gibt“, erklärt Claudia Günther. Die Veldenerin ist Mutter von drei Kindern. Das mittlere Kind, Laura-Marie, ist selbst ein Sternenkind und verstarb vor zwei Jahren kurz nach der Geburt. Aus eigener Erfahrung heraus weiß Claudia Günther, wie wichtig der würdevolle Umgang mit den Sternenkindern ist. Wenn den betroffenen Eltern das Sternenkind in einer kleinen hübschen Einschlagdecke übergeben wird, zeigt das eine besondere Wertschätzung.
Die Decke steht für Geborgenheit und Schutz. Viele Eltern lassen ihr Kind auch in diesen Decken bestatten. „Zu jeder Decke gibt es ein kleines Herzchen, das als Erinnerung bei den Eltern verbleibt“, erklärt Claudia Günther. Sie hatte die Decken zusammen mit fünf Freundinnen genäht. Den Stoff hatte der Stoff- und Tuchhandel Velden von Nikolas Bauer gespendet.
Sternenkinder sind im Klinikum selten. „Wir haben vielleicht fünf bis zehn dieser stillen Geburten im Jahr‘“, so die Hebammensprecherin Agnes Böllinger. Still sind die Geburten deshalb, weil bei bereits vor der Geburt der verstorbenen Kinder keine Herztöne aufgezeichnet werden können. „Wir erleben eine andächtige und auch sprachlose Situation“, wissen die Hebammen. Im Klinikum gibt es für die Eltern der Sternenkinder Erinnerungskarten. „Die versehen wir dann mit einem Fuß- oder Handabdruck des Kindes oder auch mit einer Haarlocke“, erklärt Böllinger.
Betroffene Eltern können sich an die Initiative Regenbogen wenden. Eine deutschlandweite Organisation, die sich für betroffene Eltern einsetzt. Die Hebammen und Ärzte am Klinikum Landshut möchten sich für die schönen Decken herzlich bedanken.
Im Bild: Die Hebammen Veronika Kaiser (links) und Agnes Böllinger (mitte) nehmen die Einschlagdecken von Claudia Günther in Empfang