(20.09.2016) Mit Dementen wie mit unseres Gleichen umgehen, nämlich mit Würde Weltweit leiden 24 Millionen Menschen an Demenz. 2040 werden es 81 Millionen sein. Das sind in etwa so viel Menschen wie Deutschland heute Einwohner hat. Wie begegnen wir, die Gesunden, diesen Menschen? Den richtigen Umgang zu finden, ist eine Herausforderung für die Gesellschaft.
Dieser Herausforderung sind wir bisher nicht gerecht geworden, erklärte der Vorsitzende des Seniorenbeirates der Stadt Landshut, Franz Wölfl, anlässlich des Welt Alzheimertages.
„Wir müssen uns von dem Gedanken frei machen, dass eine Kopf gesteuerte Kommunikation die einzige Art ist, mit anderen Menschen zu kommunizieren“, ergänzte Franz Wölfl. Es gäbe noch eine Reihe anderer Möglichkeiten, sich zu verständigen, wie beispielsweise über Erfahrungen oder Vertrauen oder lebensgeschichtliche Kompetenz. Dies seien Wege, um sich mit Dementen anzufreunden und mit ihnen einen menschenwürdigen Umgang zu pflegen.
Demenz verändert zwar die Persönlichkeit. Dennoch sei es auch möglich, mit Demenz ein würdevolles Leben bis zum Tode zu führen. Den Weg, den der Playboy und Fotograph Gunter Sachs gegangen ist, ist nicht nachahmenswert.
Wenn man das Glück hat, Menschen um sich herum zu haben, die einen verstehen und einem helfen, dann hat man gute Chancen, trotz zunehmender Verwirrung noch lange Zeit gut leben zu können, so Richard Kiermeier, stellvertretender Vorsitzender des Seniorenbeirates. Die ehrenamtliche Betreuung eines nahen Angehörigen hat weitreichende Auswirkungen auf die Alltagsgestaltung, das Wohlergehen, die Gesundheit und die Lebensqualität des pflegenden Angehörigen. Die Betreuung eines dementen Angehörigen bringt einen „36 Stunden Tag“ mit sich. Trotz dieser enormen Belastungen wird es von vielen Menschen als eine Selbstverständlichkeit angesehen, nahestehende Menschen zu pflegen, für sie zu sorgen und ihnen zu helfen. Diesen Menschen gebührt Dank und Anerkennung.