Mit einer Einzelausstellung im Rathausfoyer ehrt die Stadt in Zu- sammenarbeit mit dem Kunstverein den Maler und Graphiker Werner Pauli, der Ende April seinen 90. Ge- burtstag feiern kann und Ehrenvor- sitzender des Kunstvereins ist. Ober- bürgermeister Hans Rampf wird die Ausstellung am Donnerstag, 19. April, um 19 Uhr eröffnen. Raimund Reiter, Erster Vorsitzender des Kunstvereins, wird über das Leben und Werk Paulis sprechen.
Der Künstler wird bei der Eröffnung mit dabei sein. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Städtische Musikschule.
Werner Pauli ist seit 1962 in Landshut ansässig. Von 1970 bis 1988 war er der erste Vorsitzende des Landshuter Kunstkreises (heute: Kunstverein Landshut). In dieser Funktion organisierte er nicht nur eine Vielzahl von Einzel- und Gruppenausstellungen, sondern gestaltete auch das Landshuter Kulturleben aktiv mit. Paulis künstlerisches Werk umfasst vor allem Malerei und Graphik, aber auch Mosaiken, Metallplastiken sowie Entwürfe für Glasfenster. Seine Landschaften, figürlichen Kompositionen und Köpfe werden bis heute hoch geschätzt. In der retrospektiv angelegten Ausstellung werden Gemälde und Papierarbeiten gezeigt – mit einem Schwerpunkt auf Darstellungen von Menschen.
Werner Pauli, 1922 in Vöhringen an der Iller in Schwaben geboren, entfloh früh dem Elternhaus und der Lehrstelle als Schlosser, um die städtische Kunstschule Ulm zu besuchen. Nach sieben Jahren Kriegsdienst beziehungsweise Gefangenschaft arbeitete er bei Frankfurt am Main als Musiker und selbstständiger Gebrauchsgraphiker. Neben dem weiterführenden Studium an der Werkkunstschule Offenbach, Abteilung Bau- und Glasmalerei, waren es vor allem seine Studienreisen durch den Balkan, Italien, Spanien, die Türkei, England und Frankreich, die zu seiner Entwicklung beitrugen. 1956 siedelte er nach Kempten über, wo auch ein Teil seiner größeren Arbeiten entstand, etwa Metallplastik und Mosaik für die Klinik Dr. Krebs und die Bayerische Vereinsbank sowie Glasfenster für das Städtische Krankenhaus. Eine Vielzahl von Ausstellungen seiner Werke folgte, unter anderem im Haus der Kunst München, im Schätzler Palais und im Rathaus Augsburg, in der Künstlergilde Ulm, im Goetheinstitut in Lille/Frankreich und später in seinem eigenen Atelier in Kammer bei Hohenegglkofen.
Die Vielfalt der Techniken, die Pauli anwandte und die Eigenwilligkeit seiner Bildfindungen ist Inhalt vieler Kritiken. Man hat ihn einen „universellen Künstler" genannt, der mit Landschaften, figürlichen Kompositionen, Glasfensterentwürfen, Mosaiken und Metallplastiken gleich stark beeindruckt. Immer wieder heben seine Kritiker in anerkennender Weise „die Symbiose von handwerklichen Können und schöpferischer Möglichkeit" hervor.
Die Ausstellung ist von Freitag, 20. April, bis Sonntag, 13. Mai, im Landshuter Rathaus zu sehen. Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Bildtext: Werner Pauli hat Zeit seines Lebens sehr beeindruckende Zeichnungen und Gemälde von Menschen geschaffen, etwa das Werk „Nebeneinander" (siehe oben) . Eine große Einzelausstellung würdigt nun ab Freitag, 20. April, im Rathaus das Schaffen Paulis.