Wer interviewt eigentlich wen? „Das Interview" nach einem Film von Theo van Gogh ist wieder an den KAMMERSPIELEN Landshut am Samstag, den 7. März und am Freitag, den 27. März jeweils um 20.00 Uhr zu sehen. Stefanie von Poser („Der Vorname") und Andreas Sigrist („Wir lieben und wissen nichts") begeben sich unter der Regie von Sven Grunert in ein schonungsloses, abgründig dramatisches Spiel von Annäherung, Abgrenzung und Intimität.
Im Fokus stehen der ehemalige Kriegsjournalist Pierre und die SoapDarstellerin Katja. Sie treffen sich zu einem Inteview. Doch wer interviewt wen? Sind seine Fragen nicht ihre Antworten oder ihre Antworten nicht seine Fragen?
Pierre Peters und Katja Stuurmann extremer können die Polaritäten nicht sein. Zwei verlorene Seelen auf der Suche nach Wahrheit.
Die beiden kommen sich im Laufe des Gesprächs näher, verführen sich, verabscheuen sich und vor allem: verletzen sich einander. „Das Interview" basiert auf dem gleichnamigen, fiktiven Film des radikalen, niederländischen Filmemachers Theo van Gogh und wurde von Theodor Holman fürs Theater bearbeitet. "Vertraue nie deinem Gegenüber" Suggestion und Wahrheit, Illusion und Realität werden bis zur Ununterscheidbarkeit gegeneinander ausgespielt. Ein spannender, entblößender Blick auf die Machtfantasien des Einzelnen.
Der Kriegsjournalist Pierre Peters wird am kleinen theater gespielt von Andreas Sigrist, der seit vielen Jahren Portagonist an den KAMMERSPIELEN Landshut ist und in den Inszenierungen von Sven Grunert beeindruckte: in „Antigone", „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?", „Nora. Ein Puppenheim" und „John Gabriel Borkmann" u. a. Stefanie von Poser, zurzeit zu sehen in „Der Vorname", spielt die Daily-Soap-Darstellerin Katja Stuurmann, sie ist bekannt aus der Inszenieung „Die Wahrheit", dem Kinofilm „Wer früher stirbt, ist länger tot", der Serie „Die Bergretter" u. a.
Der Filmemacher Theo van Gogh, der sich durch seine radikale Filmarbeit einen Namen gemacht hat, geht den Dingen schonungslos auf den Grund. "Das Interview" wurde 2007 im Wohnzimmer der Schauspielerin Katja Schuurman gedreht, die sich selbst spielt und in Holland bekannt ist als Darstellerin der Daily Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" – Fiktion dringt in Realität. Nicht zuletzt wegen dieser fatalen, durch die Neuen Medien beständig zunehmenden Verwechslung des künstlichen Bildes mit der tatsächlichen Wirklichkeit wurde Van Gogh 2004 ermordet. Der Nachname Van Gogh kommt nicht von ungefähr: Er war der Urenkel des Bruders von Vincent Van Gogh.
Theaterkarten an der Vorverkaufskasse (Dienstag, Freitag, 17 bis 19 Uhr) in der Bauhofstraße 1 oder unter 087129465, an der Abendkasse jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Karten können auch über den OnlineSpielplan auf www.kleinestheaterlandshut.de angefragt werden.