Fritz König in einer seiner Afrika-Hallen - Foto Peter Litvai
Landshut (13.06.2017) Am 20. Juni könnte der Stifter und Bildhauer Fritz Koenig seinen 93. Geburtstag feiern. Im Februar diesen Jahres ist er auf seinem Landsitz Ganslberg bei Landshut verstorben. Sein gesamter Besitz ging in das Eigentum der Fritz-und-Maria-Koenig-Stiftung über.
Aus deren Bestand auch zwei hinreißende kleine Zeichnungen des Jahres 1930 ein Zeitfenster öffnen in die Wochen der damaligen *Landshuter Hochzeit*, deren Hochzeitszug auf den damals sechsjährigen Knaben tiefen Eindruck gemacht haben muss:
Der kleine Fritz zeichnet detailgetreu eine Reihe von Rittern zu Pferd mit prächtigen Schabracken und Lanzen, denen wie heute Standartenträger und Musiker vorausgehen.
Allen voran fährt ein geschlossener, von zwei Pferden gezogener Wagen (des Herzogs?), der begleitet wird von einem Reiter, dessen Pferd sich temperamentvoll aufbäumt.
Auf kleinstem Raum entfaltet sich hier das Faszinosum des historischen Spiels, aber auch des Motivs von Pferd und Reiter, das für das Leben des Bildhauers wegbestimmend wird und bleibt. Später wird das Pferd in all seiner kreatürlichen Kraft, auch in der Verschmelzung mit anthropomorphen Formen, vielhundertfach formuliert werden. Der Landsitz Ganslberg mit seinen weltberühmten Araberpferden wird zum Synonym für ein unauflösliches, fruchtbares Ineinanderwirken von Lebenswelt und Werk.
An diesem 20. Juni liegt zum letzten Mal das Kondolenzbuch aus, dessen Einträge der letzten Monate einen Eindruck davon vermitteln, wie tief der Eindruck war, den Mensch und Werk bei Vielen hinterlassen haben.
Die beiden Zeichnungen des Jahres 1930 sind gleichfalls nur an diesem Tag zur Betrachtung ausgestellt.
Der Eintritt ist an diesem Tag frei.
Zeichnungen des sechsjährigen Fritz Koenig: Zug der Landshuter Hochzeit, 1930, Bleistift, 11 x 25 cm und (oben) 15 x 15 cm - Fotos Toni Ott