Landshut (04.10.20179 Der Landshut Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing lädt am Montag, 16. Oktober, um 19.30 Uhr, zum Vortrag von Stephanie Gilles, als Leiterin des Museums Wunderkammer auf der Burg Trausnitz bekannt, im Gemeindehaus der Erlöserkirche, Konrad-Adenauer-Straße 14, ein. Sie referiert im Jahr des Luther-Jubiläums zum Thema "Reformation – Gegenreformation - katholische Reform - Die Bayerischen Herzöge im Konfessionszeitalter".
In diesem Monat wird der 500ste Jahrestag der Reformation mit einem bundesweiten Feiertag begangen. Zu diesem Anlass wird ein Vortrag der Landshuter Referentin, Historikerin und Kunsthistorikerin, präsentiert, der die Folgen der Reformation in Bayern beleuchtet.
Die Wurzeln des bis heute wirkmächtigen Mythos vom katholischen Bayern liegen im Konfessionszeitalter. Die wittelsbachischen Herzöge formten zu jener Zeit im Zusammenspiel mit den Jesuiten einen bayerischen Katholizismus, der eine staatstragende Funktion erhielt, weil man ihn verquickte mit dem konsequent vorangetriebenen Ausbau fürstlich-absolutistischer Macht.
Zur Zeit der Gegenreformation zensiert und geleugnet, und heute oftmals vergessen ist das Wissen darum, dass es in der Reformationszeit seitens der bayerischen Bevölkerung durchaus Offenheit für die Gedanken der Reformation gab. Die Neue Lehre wurde vielerorts in Bayern begrüßt, es gab Städte und Grafschaften, die sich der Reformation anschlossen. Lutherlieder wurden in Klöstern gesungen und es gab Anhänger der Neuen Lehre, die im Dienste der bayerischen Herzöge standen.
In Schlaglichtern beleuchtet die Referentin diese Seite der Geschichte. Ein landesgeschichtlicher Beitrag zur Reformation.
Stephanie Gilles, die Referentin, ist als freie Historikerin, Kunsthistorikerin und Kulturvermittlerin in Landshut und München tätig. Von 1999 bis 2004 arbeitete Stephanie Gilles als Museumspädagogin für das Skulpturenmuseum im Hofberg und war als wissenschaftliche Mitarbeiterin Teil des Teams der von Fritz Koenig konzipierten Ausstellung „Meine Arche Noah“.
Sie erstellte und realisierte im Jahr 2004 das museumspädagogische Konzept für die Kunst und Wunderkammer Landshut, ein Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums, für das sie seither tätig ist.
In Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk, den Museen der Stadt Landshut, dem Landshuter Amt für Marketing und Tourismus und verschiedenen Galerien führt sie kunst- und kulturvermittelnde Projekte durch.
Das Vorbereitungsteam des Lanshuter Freundeskreises: Angela und Holger Peters, Gabi Reißenweber und Dr. Matthias Flothow