An die 45 Besucher kamen am Samstag in den "Rauchensteiner", um die Gründung eines Fritz-Koenig-Freundeskreises vorzubereiten.
Landshut (12.03.2018) Die Besucherzahlen im Skulpturenmuseum (Leitung seit Jahren Stefanje Weinmayr) waren die letzten Jahre stets mehr als bescheiden. Wiederholt wurde darüber im Kulturausschuss debattiert. Die sogenannten Freiwiligen Leistungen der Stadt für dieses Museum im Hofberg sind aktuell erneut mit 600.000 Euro beziffert. Besserung ist seit Jahren nicht in Sicht.
Auch während der Landshuter Hochzeit 2017 gab es keine nennenswerte Zunahme von (auswärtigen) Besuchern im Skulpturenmuseum. Oberbürgermeister Alexander Putz hat im August 2017 alle Museen der Stadt Dr. Franz Niehoff organisatorisch unterstellt, auch das Skulpturenmseum. In seinem Vortrag am 22. Februar im voll besetzten Rathausprunksaal hat Dr. Niehoff seine Rede wie folgt überschrieben: "Vom Nachdenken über das Lebenswerk Fritz Koenigs zum Zukunftskonzept des Koenigmuseums". So ist in seinem Manuskript auf Seite 18 nachzulesen: "Im Jahr 2018 ist es mit den hervorragenden Künstlerhäusern für Dürer, Lenbach, Stuck und Münter wohl nicht mehr getan. Ein Ganslberg muß her. Dieses Landshuter Stück Weltgeltung muss nicht gleich Weltkulturerbe werben. Aber vielieicht wird die Bipolariät von Ganslberg und Hofberg (Skulpturenmuseum) vom umwegerfahrenen Odysseus Koenig keine Resignationsformel sondern ein Zukunftsauftrag". Dann Dr. Niehoff zum Finanziellen: "Die Bayreuther haben für die Villa Wahnfried einen angemessenen finanziellen Hintergrund erhalten. Doch Bayreuth ist überall, selbst in Niederbayern mit Landshut unter seiner aus dem historischen Geist Wagners sprießenden "Landshuter Hochzeit".
Am Samstagvormittag (11 Uhr) trafen sich an die 45 Interessierte zur Gründung eines Fritz-Konig-Freundeskreises im "Rauchensteiner" auf der Mühleninsel, darunter auch die Stadträte Stefan Gruber (Die Grünen) und Robert Gewies (SPD) sowie Ex-Stadträtin Uta Kubatchka (SPD). Dr. Franz Niehoff war ebenfalls anwesend. Er erläuterte konzeptionelle Zukunftspläne bezüglich Ganslberg und Skulpturenmuseum. In seiner großen Rede am 22. Februar - das Manuskript umfasst 19 eng beschriebene Seiten - nahm er ja bereits ausführlich Stellung. Schon am 28. März wird eine völlig neue Fritz-Koenig-Ausstellung in der Heiliggeistkirche eröffnet.
Oberbürgermeister Alexander Putz nennt in seinen Pressemitteilungen Stefanje Weinmayr weiterhin "Leiterin des Skulpturenmuseums". Sie wird laut Dr. Niehoff auch die "Koenig"-Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg (Oberpfalz) vorbereiten und begleiten und sie ist in die Fritz-Koenig-Ausstellung in den Florenzer Uffizien - Eröffnung Ende Juni - direkt eingebunden. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Sturm im Wasserglas um die Personalie Weinmayr bald legt. Die seit Jahren kritisch hinterfragten Erfahrungswerte (Kosten einerseits und zu becheidene Besucherzahlen andererseits) des Skulpturenmuseums im Hofberg haben Oberbürgermeister Alexander Putz wohl zusammen mit Stadtdirektor Andreas Bohmayer zur längst überfälligen Neuorganisation der Zuständigkeiten für alle Museen veranlasst.
Neue kreative Freundeskreise sind immer zu begrüßen. Konkrete Vorschläge wurden am Samstag im "Rauchensteiner" (noch) nicht vorgetragen. Von Stefanje Weinmayr selbst ist konzeptionell zukunftsgewandt auch nichts Außergewöhnliches bekannt. In anderen Städten war sie nie tätig. Landshut ist ihre einzige Referenz.
Ein Bericht über die Mitgliederversammlung der Freunde des Stadtmuseums Landshut e.V. vom letzten Donnerstagabend im Skulpturenmuseum folgt. Dort haben vier, fünf Besucher/innen, darunter die Stadträtinnen Maria Haucke und Hedwig Borgmann, die Versammlung (81 stimmberechtigte Mitglieder und gut 20 sonstige Besucher) mit lautstarken hämischen Zwischenrufen und deftigen Redebeiträgen emotionalisiert. /hs