Landshut /Altdorf - pm (04.02.2021) In einer Machbarkeitsstudie sollen zeitnah Perspektiven für die zukünftige Nutzung des Anwesens des im Jahr 2017 verstorbenen Bildhauers Prof. Fritz Koenig am Ganslberg in Altdorf bei Landshut entwickelt werden. In diese Betrachtung werden auch das KOENIGmuseum im Hofberg und der gesamte Bestand der von Fritz und Maria Koenig gegründeten Stiftung mit einbezogen – was eine direkte Beteiligung der Stadt Landshut bedeutet. Darauf haben sich die Mitglieder des von Oberbürgermeister Alexander Putz 2019 eingerichteten „Gesprächskreises Fritz Koenig“ geeinigt.
Diesem Gesprächskreis gehören an: Unter anderen CSU-Landtagsabgeordneter und Stadtrat Helmut Radlmeier, Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie Weggefährten des Künstlers wie Historiker Prof. Dr. Michael Wolffsohn und Regisseur Percy Adlon. Dieser Personenkreis hat sich am Mittwochabend in einer Videokonferenz verständigt.
Grundlage für die Machbarkeitsstudie soll demnach der Entwurf eines von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen erstellten Ausschreibungstexts sein. Dieser basiert auf dem von Percy Adlon erarbeiteten Konzept „Das Künstlerhaus-Erlebnis“. Dessen Ziel ist es, „die ständig bewegte Welt von Fritz und Maria Koenig“ an seinem Wohn- und Schaffensort am Ganslberg einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Auftraggeber der Machbarkeitsstudie soll, so die einstimmige Empfehlung der Mitglieder des Gesprächskreises, die Koenig-Stiftung sein. Zur Finanzierung der Studie hat das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst bereits Fördermittel in Höhe von bis zu 50 Prozent der Kosten in Aussicht gestellt. Außerdem haben Privatpersonen namhafte Spendenbeiträge zugesagt, auch die Stiftung selbst will einen Beitrag leisten.
Auch Altdorfs neuer Bürgermeister Sebastian Stanglmaier dabei
Zur Auswahl eines geeigneten Planungsbüros wurde am Mittwoch ein Lenkungskreis eingerichtet. Diesem werden neben Alexander Putz auch der Bürgermeister der Gemeinde Altdorf, Sebastian Stanglmaier, Dr. Stefan Kley von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen, die neue Leiterin des KOENIGmuseums, Dr. Alexandra von Arnim, Alexander Saponjic als kommissarischer Geschäftsführer der Stiftung Fritz und Maria Koenig, Dr. Wolfgang Conrad vom Freundeskreis Fritz Koenig und Alexander Rudigier als Vertreter der Weggefährten Koenigs angehören.
Unter Berücksichtigung der Empfehlung der Landesstelle werden nun zunächst mögliche Bewerber zur Erstellung der beabsichtigten Machbarkeitsstudie ausgewählt; anschließend folgt der Versand der Ausschreibungsunterlagen durch die Stiftung Fritz und Maria Koenig. Die Wertung der Angebote übernimmt dann der Lenkungskreis, der schließlich auch eine Vergabeempfehlung aussprechen soll.
Stiftungsrat und Stadtrat müssen zustimmen
Das gestern vereinbarte Vorgehen steht laut OB Putz selbstverständlich noch unter Gremienvorbehalt. So sei die Zustimmung des Stiftungsvorstands erforderlich, da sich die Machbarkeitsstudie – wie oben erläutert – in einem ihrer wesentlichen Teile auch mit den Perspektiven für das KOENIGmuseum befassen soll, in dem eine Vielzahl bedeutender und zum Stiftungsbestand gehörender Werke des Bildhauers gezeigt wird. Zudem muss auch der Landshuter Stadtrat das von den Mitgliedern des Gesprächskreises vorgeschlagene Prozedere billigen, weil die Stadt Landshut das KOENIGmuseum betreibt und die im Rahmen der Studie vonseiten der Stadt benötigte Zuarbeit nennenswerte Kapazitäten der Verwaltung binden wird.