Landkreis Landshut pm (01.07.2020) Information ist der Anfang von allem – und wenn Menschen, die mit ähnlichen Problemen kämpfen, Erfahrungen austauschen, Wissen teilen und an einem Strang ziehen, kann viel bewegt werden. Dafür arbeitet die Sozialpädagogin Linda Pilz, die seit Kurzem Beauftragte des Landkreises Landshut für Menschen mit Behinderungen ist. Betroffene und ihre Angehörigen ebenso wie Gemeinden, Vereine und ehrenamtlich Tätige umfassend zu beraten, gezielt zu informieren und möglichst viel zu vernetzen, das ist im Kern die große Aufgabe der Fachfrau.
Die 37-jährige hat Soziale Arbeit und Sozialmanagement in Landshut und Göttingen studiert und ist vielen in der Region bekannt aus ihrer Arbeit als Geschäftsführerin des Mütterzentrums Landshut (heute: Familienzentrum). Die Halbtagsstelle als Beauftragte für Menschen mit Behinderungen hat sie in einer schwierigen Zeit angetreten: Aber trotz Corona-Stillstand hat sie bereits viele Kontakte zu Kooperationspartner geknüpft, wie sie erläutert. Und auch beim Informationsangebot für Betroffene in regionalen Internet-Auftritten hat Linda Pilz bereits verschiedene Verbesserungen angestoßen: Ihre Anregungen sind umgesetzt worden.
Rund 12000 Landkreisbürger betroffen
Denn nur im engen Zusammenwirken mit allen, die ein Interesse und/oder die Verpflichtung haben, gleichwertige Lebensbedingungen für Menschen mit Handicaps zu erreichen, könne etwas bewegt werden für die vielen Frauen, Männer und Kinder, für die die Landkreis-Beauftragte zuständig ist: Es sind etwas mehr als 12000 Menschen im Landkreis, die einen Schwerbehinderten-Ausweis haben, knapp 68 Prozent von ihnen sind älter als 60 Jahre.
So mannigfaltig wie der Personenkreis ist, für den Linda Pilz im Landratsamt arbeitet, so vielfältig sind auch die Bedürfnisse von Betroffenen und Angehörigen. Denn es ist ihre Aufgabe, sich „für Menschen mit Behinderungen jeden Alters einzusetzen, unabhängig davon, ob die Behinderungen oder Beeinträchtigungen erworben wurden oder angeboren sind“, erläutert die Sozialpädagogin.
Ob Seh- oder Mobilitäts-Behinderungen, ob Körper- und Mehrfachbehinderungen oder chronische Erkrankungen: In einer Gesellschaft, für die der Satz im Grundgesetz der Bundesrepublik „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ Richtschnur ist, ist es Verpflichtung aller staatlichen Gewalt, mit Tatkraft mitzuwirken, dass Menschen mit Behinderungen nicht zusätzlich benachteiligt werden, sondern im Alltag, in der Arbeit, im Wohnumfeld wie in der Freizeit gleichwertige Bedingungen vorfinden.
Gemeinden, Ergomar, neues Landratsamt
Um das zu erreichen, hilft Linda Pilz derzeit zum Beispiel einer sechsköpfigen Familie mit einem schwerbehinderten, auf einen Rollstuhl angewiesenen Kind eine behindertengerechte Wohnung zu finden. Die Sozialpädagogin berät Gemeinden bei Bauvorhaben, damit das Stichwort Barriere-Freiheit von Wohnungen und öffentlichen Einrichtungen keine bloße Absichtsklärung bleibt. „Sensibilisierung von Verwaltung und Gesellschaft für die Problemlagen von Menschen mit Behinderung“ lautet dieser ganz zentrale Punkt ihres Aufgabenspektrums.
Natürlich ist sie auch in die Planungen für das neue Landratsamt eingebunden, damit der Neubau der wichtigsten Landkreisbehörde diesen Anforderungen gerecht wird. Und auch das Frei-, Hallen- und Erlebnisbad Ergomar in der Marktgemeinde Ergolding holt sich für seine Umbaumaßnahmen fachkundigen Beistand bei der Landkreis-Beauftragten Linda Pilz.
Zurzeit stehen zudem die Vernetzung bestehender Einrichtungen und eine Vorstellungsrunde durch die Landkreis-Gemeinden oben auf der Agenda der
Sozialpädagogin.
Linda Pilz ist vormittags erreichbar unter Telefon (0871) 408-2118 oder
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Im Bild: Linda Pilz, Sozialpädagogin und neue Beauftragte für Menschen mit Behinderung
des Landkreises Landshut. (Foto: privat)