Landshut (23.10.2016) Mit 46,34 % hat die OB-Wahl am 9. Oktober in Landshut einen historischen Tiefstand erreicht. Bei der letzten Rampf-Wahl 2010 waren es wenigstens noch 50.68 %. Bei der letzten Wahl von Josef Deimer 1998 wählten sogar noch 68,91 %. Deimer wurde mit 58,24 % für eine letzte Amtsperiode wiedergewählt. Gerd Steinberger erzielte damals als OB-Kandidat sehr beachtliche 26,43 % und Dr. Thomas Keyßner für die Grünen 15,33 %. Bei Deimers erster OB-Wahl 1969 betrug die Wahlbeteiligung die Rekordhöhe von 87,8 %, vor allem aber auch deshalb, weil gleichzeit die Bundestagswahl stattfand. Wir erinnern uns: Willy Brandt wurde erstmals zum Bundeskanzler gewählt.
Bei Bundestagswahlen ist die Wahlbeteiligung von Haus aus stets weitaus höher. Deimers Gegner war 1969 Anderl Schlittmeier von der SPD, damals amtierender 2. Bürgermsiter in Landshut. Josef Deimer kandidierte als 33-jähriger von der Position des 3. Bürgermeisters aus und als Landtagsabgeordneter (seit 1966). Er gewann diese erste OB-Wahl mit 58 %. Schlittmeier kam nur auf 42 %.
Eine Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters hat es noch nie zuvor gegeben. Stichwahlen haben in der Regel immer eine höhere Wahlbeteiligung. Hoffen wir, dass dies auch heute so ist. 50 plus X sollten es schon werden.
Seit Tagen kursiert jedoch auch das Gerücht, dass für eine Stimmabgabe mit absichtlich ungültig gemachten Stimmzetteln geworben wird. Die Stichwahlkandidaten Radlmeier und Putz sollen durchgestrichen werden und dafür namentlich Wunsch-OB-Kandidaten auf die Stimmzettel geschrieben werden. - Was soll damit erreicht werden? Eine Art Sabotage der Stichwahl oder bzw und eine Protestaktion gegen die Stichwahl-Kandidaten? /hs