Landshut (22.12.2017) Das Stadtforum Landshut lädt ein zum Vortrag "Gemeinwohl-Ökonomie - Wirtschaften zum Wohle aller". Am Mittwoch, 17. Januar stellt Günter Grzega, ehem. Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank München, Finanzmarktexperte und Botschafter der Gemeinwohl-Ökonomie dieses Modell in der vhs vor. Er ist mit Papst Franziskus der Meinung „... und im Übrigen muss die neoliberale Wirtschaftsideologie überwunden werden (Papst Franziskus: "Diese Wirtschaft tötet!").“
Günter Grzega vertrat und vertritt nicht nur bei theoretischen Diskussionen die These, dass Gier nach Gewinnmaximierung im Rahmen der neoliberalen Wirtschaftstheorie kein erfolgreicher Weg sein kann, sondern handelte auch dementsprechend in der Praxis.
Er lehnte nämlich schon zu Beginn der 1990er Jahre konsequent die Shareholder-Value-Ideologie ab und richtete die genossenschaftliche Sparda-Bank zusammen mit seinen Vorstandskollegen nach der „Stakeholder-Wirtschaftstheorie“ aus, also um letztlich alle Beteiligten, nämlich Kundinnen und Kunden, Eigentümer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die gesamte Gesellschaft zu Gewinnern eines Wirtschaftsunternehmens zu machen. Darüber hinaus zeigt Grzega in seinem Vortrag die weltweit zerstörerische Wirkung der neoliberalen Ideologie mit einer immer ausgeprägteren Verteilungs-Unfairness auf, z.B. durch das immer stärkere Auseinander-driften von Einkommen und Vermögen zu Gunsten einer kleinen Gruppe in unserer Gesellschaft und weltweit durch den sog. „Freihandel“, der letztlich mit dem Niedergang der lokalen Wirtschaft in den Entwicklungsländern endet. Grzega wirbt für eine Re-Demokratisierung der Wirtschaft und für eine Rückkehr zu einer strikten Regulierung der internationalen Finanzmärkte. Dabei sieht er das genossenschaftliche Modell als „zeitweise“ nicht mehr beachtetes evolutionäres Zukunftsmodell einer lebendig existierenden gemeinwohlorientierten ökosozialen Marktwirtschaft.
Er plädiert nachdrücklich dafür, den wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Rückschritt durch die neoliberale Ideologie umzukehren und damit von einer inzwischen weitgehend Konzernen dienenden feudalistischen „EGO-Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik“ zu einer „Öko-Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik“ zu gelangen. Der Eintritt ist frei! Es handelt sich um eine Veranstaltung des StadtForums Landshut bestehend aus dem Christliches Bildungswerk (CBW), dem Evangelisches Bildungswerk (ebw) und der Volkshochschule Landshut (vhs).