Oberbürgermeister Alexander Putz (re.) mit Oskar und Christina Blum
Landshut (02.02.2018) Die Prostata-Selbsthilfegruppe (SHG) Landshut steht vor einem Generationswechsel: Oskar Blum, der bereits die ersten Treffen 1997 organisiert hatte und seit 2008 auch den Vorsitz des in jenem Jahr gegründeten Vereins innehat, gibt mit Ablauf der Wahlperiode in diesem Sommer sein Amt ab.
Gesundheitliche und zeitliche Gründe ließen ein Engagement im bisherigen Umfang nicht mehr zu, sagte der 81-Jährige bei einem Treffen mit Oberbürgermeister Alexander Putz im Rathaus. Gleichzeitig machte Blum keinen Hehl daraus, dass seine Nachfolge noch völlig offen ist – was auch die Zukunft der SHG in Frage stelle: „Wir brauchen dringend eine neue Vorstandschaft. Sonst gibt es ab Juli in Landshut keine Prostata-Selbsthilfegruppe mehr.“
OB Putz versprach Blum, ihn bei der Suche nach geeigneten Kandidaten zu unterstützen. „Ich hoffe, dass sich ein Team findet, das diese Aufgabe unternimmt und die Gruppe leitet. Denn die Arbeit, die dort geleistet wird, ist sehr wertvoll für alle Betroffenen.“ Für Blums Rückzug zeigte der Rathauschef viel Verständnis: „Zwei Jahrzehnte lang hat Oskar Blum ehrenamtlich alles für diese Selbsthilfegruppe getan“, sagte Putz. „Dieser Einsatz verdient größten Respekt und tiefen Dank. Dass man mit 81 Jahren den Staffelstab weitergeben möchte, ist absolut nachvollziehbar. Irgendwann müssen einfach die Jüngeren ran.“
Das sieht Blum genauso. Zumal sein Alter durchaus eine Gefahr berge: „Wenn ich heute aus gesundheitlichen Gründen Knall auf Fall als Vorsitzender aufhören müsste, wäre die Selbsthilfegruppe Geschichte.“ Und so weit will es der umtriebige Rentner, der von seiner Frau Christa nach Kräften unterstützt wird, nicht kommen lassen. „Die Gruppe muss auch nach meinem Rückzug unbedingt fortbestehen. Denn der Erfahrungsaustausch zwischen den Betroffenen ist sehr wichtig. Dadurch wird nämlich deutlich, dass die Diagnose Krebs längst kein Todesurteil mehr ist. Die Heilungschancen sind heutzutage gut.“ Genau das wolle die SHG ihren derzeit rund 35 Mitgliedern vermitteln und damit Mut machen. Außerdem werden beispielsweise Vorträge von Ärzten und Spezialisten organisiert, um das Wissen über die Krankheit zu erweitern und über Therapiemöglichkeiten aufzuklären.
Wer die Arbeit der Selbsthilfegruppe kennenlernen möchte, kann sich bei den monatlichen Treffen informieren. Diese finden in der Regel jeden ersten Mittwoch des Monats, also auch am 7. Februar, ab 19 Uhr in der Gaststätte Bayerwald statt. Oskar Blum würde sich über neue Interessenten freuen. Und wer weiß: Vielleicht ist darunter ja auch sein händeringend gesuchter Nachfolger zu finden.