Die Landshuter Hochzeit wird immer & ewig mit dem Namen von Rudi Wohlgemuth verbunden bleiben.
Landshut - Unter "Trauer um Rudi Wohlgemuth" gibt die Vorstandschaft der "Förderer" mit Dr. Ernst Pöschl an der Spitze auf der Homepage des Vereins "Die Förderer" bekannt:
Die Vorstandschaft unseres Vereins gibt allen Mitgliedern und Freunden mit traurigem Herzen kund, dass am Sonntag, 12.8. 2018, unser langjähriger 1. Vorsitzender und jetziger Ehrenvorsitzender Rudi Wohlgemuth im Alter von 87 Jahren verstorben ist. Rudi hat die „Landshuter Hochzeit“ wie kein Zweiter geprägt, zu einem europäischen Fest gemacht und mit dem Zeughaus und dem Stethaimerhaus unserem Verein eine Heimat gegeben. Wir trauern mit seiner Familie um einen wertvollen Freund und wir werden ihn im Herzen bewahren.
In stiller Trauer
Die Vorstandschaft
Rudolf Wohlgemuth, geboren am 7. Juli 1931 in Cham, Spross einer Eisenbahnerfamilie, hat 1950 an der damaligen Oberrealschule Landshut (heute Hans-Leinberger-Gymnasium) sein Abitur gemacht und danach in München Architektur studiert. Als 20-jähriger nahm er erstmals an der Landshuter Hochzeit teil. 1955 konnte er als junger Architekt im Büro von Hans Hofbauer seine berufliche Laufbahn starten. 1966 wurde er Teilhaber im namhaften Architekturbüro Hofbauer. 1975/78 plante er das neue Hans-Leinberger-Gymnasium. Die Baukosten betrugen damals - unter OB Deimer - lediglich 9 Millionen Euro. Aktuell kostet die Generalsanierung dieses größten Gymnasiums der Stadt an die 30 Millionen Euro. Wohlgemut war auch Architekt der Städtischen Realschule sowie z.B. der LVA.
1975 wurde Rudolf Wohlgemut, 44 Jahre jung, in der Nachfolge von Hans Hofbauer 1. Vorsitzender der "Förderer" und das blieb er 31 Jahre lang bis 2006. Dr. Ernst Pöschl wurde sein Nachfolger. Ursula Wohlgemuth, Tochter des langjährigen Vorsitzenden, ehemals selbst als 18-jährige polnische Braut, wurde in die engere Vorstandschaft gewählt.
Bei der Landshuter Hochzeit 2001 ist es Rudi Wohlgemuth z.B. gelungen, dass die polnische Konsulin Jolanka Koslowska im weinroten Samtkostüm als polnische Fürstin stolz hinter dem Brautwagen herritt.
Rudolf Wohlgemuth war jedoch nicht nur Architekt und langjähriger "Förderer"-Chef, stets kreativ umsichtig unterstützt von seiner Gattin Monika, sondern auch Lokalpolitiker ohne Parteibuch. Oberbürgermeister Josef Deimer konnte 1984 seinen engen Freund und Vertrauten für die Kandidatur auf der CSU-Liste gewinnen. Wohlgemuth blieb 18 Jahre Stadtrat, wo er sein Fachwissen vorrangig im Kulturausschuss und im Bausenat einbringen konnte.
2016 wurde das überragende Lebenswerk von Rudi Wohlgemuth, längst Ehrenvorsitzender der "Förderer", mit der Namensgebung des großen Saales im Zeughaus als "Rudi-Wohlgemuth Festsaal" letztmals besonders gewürdigt.
Alle Welt kennt die Landshuter Hochzeit 1475, die immer und ewig mit dem Namen von Rudolf Wohlgemuth verbunden sein wird. Er hat der Stadt Landshut ein unbezahlbares Erbe hinterlassen. Die UNESCO hat 2017 die Landshuter Hochzeit gar zum "immateriellen Kulturerbe" ernannt.
Nach Hans Hofbauer und Rudi Wohlgemuth wird wohl am 14. November erneut ein Architekt an die Spitze der mittlerweile 7.000 "Förderer" gewählt werden: Architekt Dipl. Ing. Stefan Feigel (52).