Landshut (05.12.2018) Landshut wächst weiterhin kräftig – aber nicht mehr ganz so stark wie in den „Boom-Jahren“ 2014 bis 2016: Im vergangenen Jahr nahm die Einwohnerzahl von 70.440 um gut 1,2 Prozent auf 71.315 zu. Das Plus blieb damit erstmals seit 2013 wieder unter der Schwelle von 1.000 Personen. Das lag nicht zuletzt an der natürlichen Bevölkerungsentwicklung, die diesmal bei 670 Geburten und 853 Todesfällen stark negativ war.
Das Wachstum ist also weiterhin allein auf die Bevölkerungswanderung zurückzuführen. 2017 verbuchte die Stadt einen sogenannten Wanderungsgewinn von 1.058 Frauen und Männern. Diese und viele andere Strukturdaten sind im Statistischen Jahresbericht 2017 aufgeschlüsselt, den die Statistikstelle der Stadt Landshut nun veröffentlicht hat.
Der am stärksten wachsende Stadtteil bleibt übrigens Schönbrunn: Dort lebten zum Stichtag 31. Dezember 2017 exakt 4.906 Frauen und Männer – das waren 392 oder rund 8,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Ein Bevölkerungsplus verbuchten 2017 auch die Stadtteile Altstadt, Nikola, Wolfgang, Industriegebiet, Peter und Paul, Frauenberg und Achdorf. Dagegen ging die Einwohnerzahl in den Stadtteilen Berg, Münchnerau und West zurück: Im Westen fiel das Minus mit 87 Personen am höchsten aus. Das bedeutet gleichzeitig, dass Nikola seinen Vorsprung als bevölkerungsreichster Stadtteil weiter ausbaute und die Rangliste mit 11.219 Einwohnern nun relativ deutlich vor West (10.483) und Wolfgang (10.105) anführt.
Der Einwohnerzuwachs führt dazu, dass in Landshut auch der Wohnungsbestand kontinuierlich steigt – und zwar 2017 auf 37.271. Das waren 555 Wohnungen mehr als im Jahr zuvor. Landshut rangierte damit im bayernweiten Vergleich bezogen auf die fertiggestellten Wohnungen je 10.000 Einwohner mit einem Wert von rund 78,0 im Spitzenfeld. Der Landesdurchschnitt lag nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik im Vorjahr bei 47,2 Wohnungen je 10.000 Einwohner, München erreichte 57,0.
Das Bevölkerungswachstum macht sich indes nicht nur beim Wohnungsbestand bemerkbar, sondern führt auch dazu, dass der Verkehr zunimmt. Das lässt sich nun auch anhand der Statistiken belegen: So stieg die Zahl der in Landshut zugelassenen Kraftfahrzeuge vom 1. Januar 2017 bis zum 1. Januar 2018 von 41.503 auf 42.433. Das heißt: Das Plus bei den Kraftfahrzeugen (930) war größer als bei den Einwohnern (875).
Bemerkenswert gut schneidet Landshut in zahlreichen Kategorien der Bereiche Wirtschaft und Arbeit ab. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kletterte 2017 in der Stadt beispielsweise auf 38.354 Frauen und Männer. Gegenüber 2016 bedeutete das einen Zuwachs von 1.674 Stellen (plus 4,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen sank binnen Jahresfrist von 4,2 auf durchschnittlich 3,9 Prozent.
Bei der Kaufkraft behauptete Landshut seinen Spitzenplatz: Mit einem Indexwert von 114,9 pro Einwohner (Deutschland-Durchschnitt: 100,0) liegt die Bezirkshauptstadt in der Rangliste der kreisfreien bayerischen Städte unter 100.000 Einwohner nach wie vor unangefochten auf dem ersten Platz – und lässt sogar die meisten Großstädte wie Nürnberg, Augsburg, Würzburg oder Regensburg deutlich hinter sich.
Über diese Ergebnisse freut sich natürlich auch Oberbürgermeister Alexander Putz sehr: „Die positiven Zahlen bestätigen einmal mehr, dass Landshut zu den attraktivsten Standorten mit der höchsten Lebensqualität in Bayern und ganz Deutschland zählt“, sagt er. „Diese Position, die wir dem Fleiß und dem Können unserer Bürgerinnen und Bürger verdanken, wollen wir verteidigen und ausbauen.“ Dafür müsse die Stadt in den kommenden Jahren ein Investitionsprogramm in Rekordhöhe stemmen – in den Bereichen Schule und Bildung ebenso wie auf den Gebieten Wohnen, Verkehr, Sport und Kultur. „Die Weichen dafür haben wir im Stadtrat bereits gestellt“, so Putz. „Jetzt gilt es, in den Haushaltsberatungen über die Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg zusammenzuwirken, damit diese ehrgeizigen Pläne auch möglichst zügig umgesetzt werden können.“