Am Montag begann die Einschreibung am Burkhart-Gymnasium Mallersdorf-Pfaffenberg, was Landtagsabgeordneter Hubert Aiwanger zum Anlass nahm, die Schule zu besuchen und sich bei der Schulleitung über die Anliegen vor Ort zu informieren. Schulleiter Claus Gigl und sein Stellvertreter Gerhard Ottowitz zeigten sich mit der Situation an ihrem Gymnasium zufrieden, man erwarte auch für dieses Jahr wieder die Dreizügigkeit bei den Anmeldezahlen.
Das G8 funktioniere am Gymnasium sehr gut, aber Gigl versteht auch den Wunsch nach dem G9: „Man hätte es nicht ändern müssen." Er bedauert allerdings, dass die Diskussion um Flexijahr und Mittelstufe plus nicht abreiße. „Den großen Schritt zum G9 scheut man noch", sagte Aiwanger. Aber die hohe Zustimmung von bayernweit 60 Prozent zu einer neunjährigen Gymnasialzeit an den 47 Modellgymnasien zeige den Trend zu einer längeren Lernzeit.
Dass das G8 am Burkhart-Gymnasium so gut funktioniert, liegt wohl auch an der guten Stundeneinteilung. „Bei uns haben alle Schüler bis zur zehnten Klasse nur einmal pro Woche verpflichtend Nachmittagsunterricht", berichtete Gigl. Der Unterricht geht dann ab der Mittelstufe bis zur elften Stunde. Die Schüler und die Eltern sind zufrieden, dass es nur an einem Tag in der Woche Nachmittagsunterricht gibt, das zeigt sich in einer Umfrage. „Die meisten Schüler haben angegeben, dass sie im Unterricht nicht mehr Zeit zum Üben brauchen und sich nicht unter Druck gesetzt fühlen", erzählte Gigl. Aiwanger erklärte, dass sich die Freien Wähler daher für eine Wahlfreiheit aussprechen: „Wer das G9 besuchen will, dem soll es möglich sein. Aber wenn das G8 so gut funktioniert wie in Mallersdorf, soll auch das angeboten werden." Er forderte ebenfalls, dass nicht nur die 47 ausgewählten Pilotschulen die Mittelstufe plus zur Probe anbieten können, sondern auch die 24 Gymnasien, die sich erfolglos beworben hatten. Kritik gab es auch an den Abiturfächern der neuen Oberstufe, die parallel zum G8 eingeführt worden war. „Man sollte überdenken, ob die Schüler verpflichtend sowohl in Deutsch als auch in Mathematik Abitur machen müssen. Das senkt teilweise das Niveau für die ganz Guten in der Klasse bei diesen Fächern, weil sich der Unterricht an allen Schülern orientieren muss", fand Gigl. „Aber das ist eben die Idealvorstellung von Allgemeinbildung", fügte Ottowitz hinzu.
Ein Thema war auch das Einzugsgebiet des Gymnasiums, welches unter anderem Teile der Landkreise Landshut und Regensburg umfasst. Um die Schüler besser individuell zu fördern, wünschen sich die Schulleiter mehr Budget für Lehrer. Auch in Sachen Schulküche könnten sich Gigl und Ottowitz eine gezielte staatliche Förderung vorstellen: „An den Universitäten gibt es Zuschüsse für das Mittagessen durch das Studentenwerk, warum nicht an den Schulen?" Aiwanger nahm das Anliegen in den Landtag mit. Am Burkhart-Gymnasium erfolgt die Verpflegung der Schüler durch einen lokalen Metzger, sowohl in den beiden Pausen als auch mittags. Zum Schluss überzeugten sich Aiwanger und die Schulleiter selbst davon, wie gut dieses Angebot von den Schülern angenommen wird.
Bild: Hubert Aiwanger besuchte Schulleiter Claus Gigl (r.) und seinen Stellvertreter Gerhard Ottowitz (l.) am Burkhart-Gymnasium Mallersdorf.