Mit mehreren Tausend Postkarten an Innenminister Herrmann wollen die fast 30 Bürgerinitiativen entlang der Trasse der B15 neu von Essenbach bis Rosenheim Innenminister Herrmann auffordern, die B 15 neu aus der Anmeldeliste für den Bundesverkehrswegeplan zu streichen. So steht es in einer Pressemitteilung von Gisela Floegel, Sprecherin der Bürgerinitiativen. Sie schrebt weiter: Bayern hatte bekanntlich fast 400 Projekte angemeldet, ein Investitionsvolumen für 160 Jahre, das zurecht aus dem Bundesverkehrsministerium zurückgeschickt wurde mit der Aufforderung zu streichen und Prioritäten zu setzen.
Jetzt liegt es wieder in der Hand der bayerischen Staatsregierung vernünftige, sinnvolle und nötige Verkehrsprojekte von prestigeträchtigen Wunschträumen zu trennen. Eins dieser überflüssigen, sinnlosen und teuren Vorhaben ist die B 15 neu. Sie löst keinen Verkehrsengpass, der Kosten-Nutzen Faktor ist gering und sie trifft auf starken Raumwiderstand und den massiven Widerstand der Bevölkerung. Die vorhandenen und möglichen Alternativen wurden bisher weder geprüft noch bewertet und abgewogen.
Dass die Autobahn B15 neu als Lösung für Landshuts Verkehrsproblem vorgeschoben wird, ist nicht nur nach den letzten offiziellen Verkehrszählungen von 2010 ausgemachter Unsinn. Während jetzt knapp 25000 Fahrzeuge auf der Konrad Adenauerstraße fahren, blieben dort 20 000 Fahrzeuge, die als Landshuter Binnenverkehr, Ziel und Quellverkehr weiterhin zu den bekannten Staus führen. Denn nur der Durchgangsverkehr von um die 5000 Fahrzeugen gemessen nördlich und südlich der Stadt, könnte von einer 10 km entfernten Autobahn abgeleitet werden. Damit würde weder die Stadt wirksam entlastet, noch macht es Sinn für diese wenigen Fahrzeuge ein weiteres Stück Geisterautobahn zu bauen. Bei einem nötigen Steueraufkommen von jetzt geschätzten 320 Millionen Euro bis Geisenhausen hätten die Landshuter keine wirkliche Entlastung, Die Landkreisbevölkerung aber erheblichen Schaden durch die Landschaftszerstörung und den immensen Landverbrauch.
Die Unternehmer-Pro-Initiative suggeriert den Landshutern aber freie Fahrt, und benutzt ihr hausgemachtes Verkehrs-Problem, um mit einer Kampagne auf Bildzeitungsniveu Zustimmung zu bekommen. Unterstützt von Firmenbossen, die sich privaten Nutzen versprechen, wie dem Chef der Brückenbauplanungsfirma Putz, nehmen sie die Landshuter in Geiselhaft. Denn sie verschweigen gezielt die Alternativen, die schneller und wirkungsvoller sind und dabei weniger Steuergeld und Landschaft verschlingen.
Bei einem Ende der B15 neu an der A 92, wie Bürgerinitiativen und Bund Naturschutz es fordern, kann der Schwerlastverkehr über die FlughafenTangente Ost, deren 4 spuriger Ausbau in der Planfeststellung ist, abgeleitet werden. Eine Ost-Umfahrung Landshut, die auch innerstädtichen Verkehr aufnehmen könnte, ist im Flächennutzungsplan der Stadt freigehalten. Finanziert werden könnte diese ebenso aus Bundesmitteln, wie der 4-spurige Ausbau der Konrad –Adenauer-Straße, der bereits für den Bundeverkehrswegeplan angemeldet wurde.
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