Am Donnerstagvormittag trafen sich erneut Mitglieder der CSU am Rande des Wochenmarkts beim "Michelangelo", um knapp zwei Stunden lang über aktuelle Themen der Alt- und Neustadt in lockerer Runde mit Pressevertretern zu diskutieren. Das Thema OB-Kandidatur 2016 wurde nicht berührt, obwohl MdL Helmut Radlmeier jüngst angedeutet hat, dass er selbst sehr wohl schon einen OB-Kandidaten im Kopf habe.
Mit am Stammtisch saßen auch die Stadträtinnen Dr. Dgmar Kaindl (li.) und Anke Humpeneder-Graf (2.v.li.) , dann - etwas später kommend - Fraktionschef Rudofl Schnur und quasi als Gastgeber Toni Schöllhorn-Gaar (2.v.re.), Leiter des Bundeswahlkreisbüros. Auch Radlmeiers persönlicher Referent Rüdiger Abel und CSU-Pressesprecher Geog Brandmeier (re.) waren in der Runde. Gast war Stadträtin Margit Napf (parteilos), die Radlmeier als Passantin spontan mit eingeladen hatte.
Dr. Dagmar Kaindl eröffnete den Diskurs mit einer deutlichen Klage über den Mißbrauch des Grüns am Dreifaltigkeitsplatz (Foto) als Hundeklo. Leider gäbe es da von Seiten der Verwaltung keine oder kaum eine Kontrolle. Die Tieräztin will auch die Bepflanzung dort eventuell ändern, "disziplinieren". Am besten wäre es ihrer Meinung nach, wenn sich ein Landschaftsarchitekt über die Umgestaltung des Dreifaltigkeitsplatzes Gedanken machen könnte. Die Parkplätze sollen aber bleiben. Von einem Burgaufzug war keine Rede mehr. Die Neuordnung der jetzt schrägen Stellplätze entlang der Hautpstraße habe die CSU-Fraktion angeregt, so Helmut Radlmeier.
Zum "Moserbräu" gab es vom CSU-Vorsitzenden eine optimistische Einschätzung. Ein neues Gutachten sei in Auftrag, wußte der Abgeordnete. An der Spitze des Landesdenkmalrats sei jetzt ein neuer Vorsitzender, der die Interessen des Haus-Besitzers Hans Eller wohl anders einschätzen und berücksichtigen wolle. Eller selbst gibt sich, so konnten wir zwischenzeitlich von ihm erfahren, auch relativ optimistisch.
Ein Dauerbrenner ist das globige Altstadtpflaster. Hier bat Georg Brandmeier als mittlerweile begeisterter Stadt-Radlfahrer (E-Bike) um rasche Abhilfe. Vor allem Rollstuhlfahrer, Rollatornutzer und Frauen in Stöcklschuhen hätten besonders unter diesem Rumpelpflaster zu leiden. CSU-Vorstandsmitglied Günter Dullinger würde gerne prüfen lassen, ob man das Pflaster nicht etwas glätten könne. Die Stadt wolle ja nicht zuletzt den Fahrradverkehr ankurbeln. Eine nicht unbedeutende Gefahr sieht Dr. Dagmar Kaindl in den (zu) niedrigen Fahrradständern bei Dunkelheit. Eine befreundete Ärztin sei da erst kürzlich ganz übel gestürzt. Dr. Kaindl regte auch an, das jetzige Haus der Heimat in der Freyung womöglich anderweitig zu nutzen oder zu verkaufen, denn jetzt würde es "so dahinmodern". Radlmeier meinte ebenfalls: "So kann es nicht bleiben." Die dortige Dauerausstellung der schlesischen Landsmannschft könne eventuell im neuen Stadtmuseum des ehemaligen Franzikanerklosters integriert werden. Der erste Bauabschnitt des neuen Stadtmuseums wird voraussichtlich 2016 bezugsfertig.
MdL Helmut Radlmeier war es dann auch, der davor warnte, die Zahl der Freisitzstühle in der Altstadt noch weiter zu vermehren.
Und dann gab es da noch ein Thema am CSU-Stammtisch: Die Wiederbelebung des Ratskellers direkt neben den Kunst-Ausstellungsräumen eben im Kellergeschoß des Alten Rathauses. Toni Schöllhorn-Gaar erinnert sich da noch an ehemals schöne Feste in diesem Raum. Freilich stellt sich die Frage dort, wie es um den Einbau einer Küche und z.B. um die Be- und Entlüftung bestellt sein müßte. Aber ein Ratskeller hätte schon was.
Dass Margit Napf wieder einmal am CSU-Tisch Platz nehmen durfte, ist jedoch kein Indiz dafür, dass die jetzt parteilose Stadträtin wieder zur CSU-Fraktion zurückkehren könnte oder wollte. Am 16. März wurde sie noch auf der Liste der "Bürger für Landshut" (BfL) in den Stadtrat gewählt. Kurz danach trat sie nach Unstimmigkeiten mit Stadtrat Bernd Friedrich beim BfL-Verein aus und schloß sich als Parteilose der Ausschußgemeinschaft um Christine Ackermann (ödp), Elke März-Granda (parteilos), Robert Neuhauser (Bayernpartei) und Norbert Hoffmann (FDP) an. /hs