Vor zehn Jahren hätte es niemand für möglich gehalten: im Landkreis Landshut muss das Grundwasser aufbereitet werden, um es genießbar zu machen! Die Grünen im Landkreis machen schon seit Jahren auf diesen Missstand aufmerksam.
Der Wasserversorger Rottenburger Gruppe baut derzeit eine Wasseraufbereitung beim Brunnen Pattendorf, weil die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln die Grenzwerte dauerhaft überschritten haben. Das gleiche Problem betrifft inzwischen auch den südlichen Landkreis. Viele Brunnen haben zunehmend Probleme mit Nitrat, das aus der Gülle der industriellen Tierproduktion stammt.
„Wir dürfen dieser Entwicklung nicht weiter zusehen", sagen Petra Seifert und Konrad Haberberger, Vorsitzende der Grünen im Landkreis. Wasseraufbereitung ist etwas, was man aus der Dritten Welt kennt, jetzt sind wir hier in Bayern damit konfrontiert. Nun kündigen sich weitere Gefahren an: in Niedersachsen, im Landkreis Cloppenburg, wurden im Grundwasser Rückstände von Antibiotika gefunden, die ausschließlich für die Tiermast verwendet werden. Eine Anreicherung im Trinkwasser wäre sehr gefährlich, weil dann die Wirksamkeit von Medikamenten für den Menschen eingeschränkt wird.
Auch die Oberflächengewässer sind stark belastet. Da diese im ständigen Austausch mit dem Grundwasser stehen, muss auch hier endlich gehandelt werden. Die Grünen werden nächste Woche im Bayerischen Landtag einen Gesetzesentwurf zum Schutz der Gewässerrandstreifen einbringen. „Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Wir können nicht weiter zuschauen, wie es immer mehr verschmutzt wird", so Haberberger.