Die Besucherbänke waren voll. Der Bausenat hatte am Freitag ab 9 Uhr in öffentlicher Sitzung ein brisantes Programm abzuarbeiten. Zwei Themen waren herausragend: Die Sanierung des Eisstadions in Etappen für ca. 10 Millionen Euro oder gar ein Neubau für bis zu 30 Millionen Euro. Oberbürgermeister Hans Rampf plädierte für die Sanierung in Etappen immer während der Spielpausen (Sommer). weil dann die Profi-Mannschaft nicht in andere Stadien ausweichen müsse.
Unter den Besuchern waren auch der Vereinsvorsitzende des EV Landshut, Helmut Barnersoi, von Beruf Steuerberater, ehemals selbst ein hochklassiger Eishockeyspieler und auch LES-Geschäftsführer Christian Donbeck. Baudirektor Johannes Doll gab jedoch zu erkennen, dass die Sanierung z.B. der Dachkonstruktion noch nicht extrem dringend sei. Es sei noch nicht fünf vor zwölf, sondern erst halb zwölf. Also insgesamt eher eine Aufgabe für die Zeit nach der Amtszeit von OB Hans Rampf (endet 2016).
Das Eisstadion könnte jedoch eines der wichtigsten Themen im OB-Wahlkampf werden. Die CSU mit Neuzugang Lothar Reichwein hat schon mal die Latte ganz hoch gelegt und auch eine Erweiterung der Zuschauerkapazität um bis zu 1.500 Fans angeregt sowie auch den Einbau von Business-Logen, die dem Verein viel Geld bringen könnten. Freilich kommen derzeiit zu den Heimspielen des EVL nur knapp 3.000 Fans, angeblich die Mehrzahl nicht aus dem Stadtgebiet, sondern aus der Region. Nur zu absoluten Spitzenspielen (bei den Playoffs) sind es 5.000 und mehr Zuschauer.
Die Eishalle ist zudem im jetzgien Zustand nicht für andere Veranstaltungen (Konzerte usw.) nutzbar wie z.B. die neue 1999 eingeweihte Donau-Arena in Regensburg. Bei der wohl dreimal teureren Variante Neubau würde auch sofort eine heiße Debatte um den Standort losbrechen.
Der Bausenat hat also mit 9:1 Stimmen den Auftrag für vergleichende Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben. Nur SPD-Stadtrat Gerd Steinberger stimmte dagegen, weil man bei anderen Sanierunsgsaufgaben weit weniger großzügig sei. Steinberger nannte vergleichsweise das Stadttheater, das für eine Reihe von Jahren in einem gebrauchten Zelt auf dem Messegelände untergebracht werden müsse.
Das Wichtigste bei der Neugestalung der Neustadt: Das Kriegerdenkmal aus dem Jahre 1928 bleibt. Der Platz drum herum wird sogar parkplatzfrei. Hier konnte Steinberger als Vorsitzender eines Krieger- und Soldatenvereins voll punkten. Andere Standorte wie der Dreifaltigkietsplatz oder die Freyung wurden in der Diskussion mehrheitlich abgelehnt. Auch Stadtarchivar Gerhard Tausche sprach sich leidenschaftlich für den Verbleib in der Neustadt aus. Die Zahl der Parkplätze wird dort sogar auf 200 sinken, weil die Parkstellplätze jeweils 20 Zentimeter breiter werden. Das kostet insgesamt 20 Parkplätze.
Die Gehsteige werden breiter, auch sollen sie mit mobilem Grün und Freisitzmöglichkeiten aufgehübscht werden. Die Fahrspur wird entsprechend enger. Mehrere Pflaster- ud Beleuchtungsvarianten stehen zur Wahl. Letztendlich soll die Neustadt sogar für eine reine Fußgängerzone tauglich werden. Doch eine solche steht aktuell nicht auf der Agenda. In zwei Jahren soll die neue Neustadt bereits fertig sein. Gleichzeitig werden ja auch die Fernwärmeleitungen dort und in weiteren Seitenstraßen weiter verlegt. /hs