Deutsche aus Russland - von Neubürgern zu Leistungsträgern - Deutsche aus Russland sind heute ein selbstverständlicher Teil der deutschen Gesellschaft. In den letzten sechzig Jahren sind über 2, 5 Millionen von ihnen aus der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten nach Deutschland ausgesiedelt, darunter mit weit über 300.000 Personen ein beachtlicher Teil nach Bayern. Dazu findet auf Einladung der Abgeordneten der Freien Wähler am Freitag, 13. März, um 18.30 Uhr im Senatssaal des Landtags ein Parlamentarischer Abend statt.
Die Russland-Deutschen sind die Nachkommen derjenigen, die vor über 250 Jahren der Einladung der Zarin Katharina II gefolgt sind. Nachdem sie sich als Kolonisten und loyale Staatsbürger bewiesen hatten, verloren viele insbesondere durch die mit dem Zweiten Weltkrieg verknüpften Erfahrungen mit Deportation, Diskriminierung, Zwangsarbeit und Arbeitslager die Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben in der alten Heimat und sie entschlossen sich als Deutsche für einen Neubeginn in Deutschland.
Mit dem Parlamentarischen Abend wollen die Freien-Wähler-Abgeordneten einen Akzent auf die Vielfalt von Biografien, Erfahrungen und Perspektiven von Deutschen aus Russland setzen. Ihre Integration ist eine oft unbekannte Erfolgsgeschichte, die eine größere Verbreitung verdient. Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Sport werden berichten, wie es ihnen bei der „Eingewöhnung" in Bayern ergangen und was aus ihrer Sicht für eine gelungene Integration notwendig ist.
Mit einer Podiumsdiskussion unter dem Motto „Deutsche aus Russland - von Neubürgern zu Leistungsträgern" werden wir dieses Thema vertiefen.
Der Abend wird durch eine Wanderausstellung zur Migrationsgeschichte der Russland-deutschen sowie Musik- und Gesangsdarbietungen begleitet.
Bereits seit einigen Jahren engagiert sich die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion für die Belange von Vertriebenen und anderen Volksgruppen. Nur wer deren Geschichte kennt, kann deren Anliegen verstehen und damit auch die Zukunft aktiv gestalten. Wir wollen nach vorne schauen, ohne die Vergangenheit zu vergessen.
Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. ist der Kooperationspartner dieses Abends. Der 1950 gegründete Verband ist die älteste und größte Organisation sowie wichtigste Interessensvertretung von Russlanddeutschen aus der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten. Sie unterstützt auf vielfältige Weise die Integration ihrer Landsleute in Schule, Arbeitswelt und Freizeit und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Anm. der Red.: Laut Statistikbuch der Stadt Landshut sind im Stadtgebiet 178 Personen aus der Russischen Förderation gemeldet (Stand 2013). Die letzen drei Jahre gab es kaun größere Veränderungen. - In der 11.300 Einwohner großen Vorstadtgemeinde Altdorf sollen jedoch bis zu 2.000 Zuwanderer aus der Sowjetunion leben. - In Landshut gibt es auch einen speziellen neu gebauten Lebensmittelmarkt für russische Waren.