Die Vorstandschaft der Landshuter SPD mit der Vorsitzenden Anja König (1.R. 2.v.li.).
Landshut (27.06.2016) Absolute Harmonie und Aufbruchstimmung herrschte am Freitagabend bei der Kreisversammlung mit Neuwahlen der Landshuter SPD im Gasthaus Zur Insel (Wintergarten). Stadträtin Anja König (44) wurde einstimmig von den 28 wahlberechtigten Mitgliedern als Parteivorsitzende in geheimer Wahl bestätigt. Die SPD hat nur mehr 199 Mitglieder. Im letzten Jahr gab es 13 Austritte, aber nur drei Neumitglieder.
König ist bereits seit acht Jahren Vorsitzende. Einstimmig wurden auch ihre drei Stellvertreter in geheimer Wahl bestätigt: OB-Kandidatin Patricia Steinberger (i. B. 1.Reihe. 3.v.li.) , daneben Harald Unfried und Gerhard Wick (i.B. 2. Reihe. 2.v.li.). Zunächst sprach der Fraktionsvorsitzende der fünf Stadträte, Robert Gewies, einige aktuelle Themen der Stadtpolitik an, so die Mehrkosten (528.000 Euro) beim Bauabschnitt eins zur Sanierung bzw. Umgestaltung des Franziskanerklosters zu einem Stadtmuseum. Der 14. Dezember, zwei Wochen vor dem Ende der 12-jährigen Amtsperiode von Hans Rampf, ist für die Eröffnung bereits terminiert. Gewies sprach auch die Stadtresidenz an, dort würde eine Sanierung die Stadt wohl drei bis vier Millionen Euro kosten, doch die Residenz sei im Besitz des Freistaats, deshalb sollte auch dieser die Sanierung allein finanzieren. Schließlich sprach der Fraktionschef auch die Errichtung von Notwohnungen in Holzbauweise für Flüchtlinge beim Reitergestüd an und auch die jüngst beschlossenen Containerwohnungen für bis zu 165 Asylbewerber im Hof der ehemaligen JVA. Dabei erwähnte er auch, dass dieses Projekt eine kontroverse Debatte im Stadtrat ausgelöst habe.
Sehr umfangreich fiel der Rechenschaftsbericht von Anja König (Foto) aus, die bereits acht Jahre Vorsitzende der Landshuter SPD mit aktuell noch 199 Mitgliedern ist. Jusos waren bei der Versammlung nicht mehr dabei. Anja König sprach vor allem die intensiven Bemühungen der Partei sowie der Stadträte für die Gründung einer Städtischen Wohnungsbaugesellschaft an. Die Stadt habe leider einen Großteil der eigenen Sozialwohnungen verkauft und kaum noch stadteigene Sozialwohnungen saniert. Jetzt - kurz vor der OB-Wahl und kurz vor dem Ende seiner Amtszeit - sei der Oberbürgermeister bemüht, noch das eine od andere soziale Wohnbauprojekt auf den Weg zu bringen. Erneut brachte König die Sparkassengewinne ins Spiel. Hier könnten die Sparkassenverwaltungsräte höhere Beträge als bisher - nach dem Vorbild anderer Kommunen - z.B. für den Städtischen Wohnungsbau - zur Verfügung stellen.
Ein Glücksfall ist für Anja König die Nominierung von Patricia Steinberger, eine Dipl. Betriebswirtin, als OB-Kandidatin der SPD. Der Wahlkampf mache bisher großen Spaß. Sie werde sicherlich das Thema "Städtischer Wohnungsbau" als Oberbürgermeisterin "zur Chefsache" machen. Sehr enttäuscht zeigte sich Stadträtin König darüber, dass der Stadtrat zuletzt mehrheitlich eine zu hundert Prozent vom Bund geförderte Koordinatorstelle zur Betreuung der Flüchtlinge abgelehnt habe.
Schatzmeister Wolfgang Mürdter konnte den Mitgliedern berichten, dass die Partei aktuell übr einen Kassenbestand von 27.946 Euro verfüge. Da sind die Einnahmen aus Spenden für den OB-Wahlkampf noch nicht mitgerechnet.
Danach folgte ein langer Wahlmarathon. Die Mitlglieder folgten den jeweiligen Personalvorschlägen. Nachdem der engere Vorstand mit Anja König (Vorsitzende), Harald Unfried, Patricia Steinberger und Gerhard Wick (jeweils Stellv.) einstimmig (28 Stimmen) geheim gewählt wurde, so erzielten auch die übrigen Vorstandsmitglieder jeweils fast einmütige Wahlergebnisse: Schatzmeister wurde wieder Wolfgag Mürdter (27 Sti.), Schriftführerin Christine Schindler (26 Sti.), Pressesprecher Frank Domakowski (27 Sti.), Organisationsleiter Alex Bodo (27 Sti.).
Als Beisitzer wurden gewählt: Ralf Haucke, Michael Knau, Holger Peters und Gerd Steinbeger und als Revisoren Robert Gewies und Alexander Seitz.
Gewählt wurden auch noch zehn Delegierte für die Unterbezirkskonferenz am 25. Juli, wo Neuwahlen stattfinden. Dort wird Harald Unfried für den Vorsitz kandidieren. Der Unterbezirk ist deckungsgleich mit dem Stimmkreis Landhut Stadt und Landkreis sowie dem Landkreis Kelheim.
Am Samstag, 2. Juli, findet im Hotel Michel eine Europa-Konferenz mit prominenten Rednern aus Politik und Wissenschaft statt. Am 4.Juli ist ein Kulturtermin in der Galere Litvai (Ainmillerhof). Am 9. Juli findet der offizielle Wahlkampfauftakt von OB-Kandidatin Patricia Steinberger mit der 1. Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen ab 11 Uhr statt.. Am 20. Juli kommt Ex-MdL Franz Maget zu einer Versammlung und am 12. August tritt Alt-OB Christian Ude als Kaberettist im kleinen theater auf.
Die SPD-OB-Kandidatin Patricia Steinberger nimmt beim "Stadtradeln" mit einem eigenen Team teil, das sie "Forza Patricia" nennt. Jüngst sei ja in Rom eine erst 37-jährige Frau zur Oberbürgermeisterin gewählt worden. Eine Frau an der Spitze von Landshut sei da auch die richtige Wahl am 9. Oktober. Für die nächsten Podiumsdsikussionen kündigte Steinberger neue Themen an. Ein Besucher meinte, sie solte bei diesen Diskussionen gegen drei männliche Mitbewerber ruhig etwas forscher und weniger defensiv agieren.
Mitte Oktober wird in einer Delegiertenversammlung des Unterbezirks der Bundestagskandidat bzw. eine Kandidatin für die Bundestagswahl im September 2017 gewählt. Da ist aus den Reihen der Landshuter SPD Anja König als Bewerberin im Gespräch. Zuletzt war Horst Kubatschka von 1990 bis 2005 Bundestagsabgeordneter. /hs