(17.02.2017) "Politische Bildung ist wichtiger denn je - und die Lehrerinnen und Lehrer sind gefordert, ihre Schülerinnen und Schüler für demokratische Prozesse zu begeistern", stellte Ruth Müller beim Besuch von 22 Lehramtsreferendaren des Hans-Leinberger-Gymnasiums fest.
Die Abgeordnete hatte die angehenden Lehrerinnen und Lehrer mit ihrer Seminarlehrerin Gisela Bogner in den Bayerischen Landtag eingeladen.
Nach einem Rundgang durch den Landtag und einem gemeinsamen Mittagessen in der Landtagsgaststätte hatten die Besucher die Gelegenheit, mit der Landshuter Abgeordneten über bildungspolitische Themen zu diskutieren.
Neben der Sorge um die schlechten Übernahmeaussichten nach dem 2. Staatsexamen hatten die Junglehrer und -lehrerinnen eine Reihe weiterer Anliegen, die sie mit der Abgeordneten engagiert diskutierten. „Die Erhöhung der Pflichtunterrichtsstunden im Zweigschuleinsatz und der eigenverantwortliche Unterricht im letzten Ausbildungsabschnitt führen dazu, dass die für die Anstellung von Junglehrern benötigten Stellen belegt sind“, wurde kritisiert. Zum anderen stellt die bisherige Praxis der kurzfristigen Zuteilung von Referendarstellen die jungen Leute vor enorme Probleme, wenn es gilt innerhalb kürzester Zeit eine Wohnung zu finden, den Umzug zu organisieren oder gar die eigene Familie zu betreuen. Angesichts der bevorstehenden Rückkehr zum G9 forderten die angehenden Lehrerinnen und Lehrer auch Klarheit über die künftigen Lehrproben, die dann eben auch den veränderten Unterrichtsbedingungen im "Lehrplan plus" angepasst werden müssen.
Müller versprach außerdem, sich bei Kultusminister Spaenle dafür einzusetzen, dass gerade junge Lehrer mit geisteswissenschaftlichen Fächerkombinationen nach Ende ihres Referendariats - und auch angesichts des zu erwartenden Lehrermangels ab 2025 - wieder mit mehr Existenzsicherheit rechnen können. Bisher sehen sich nämlich zahlreiche Absolventen dieser Fächerkombinationen trotz exzellenter Abschlüsse vielfach gezwungen, alternative Wege auf dem Arbeitsmarkt zu beschreiten oder in andere Bundesländer abzuwandern, um einer Arbeitslosigkeit zu entgehen, da sie keine Aussicht auf ein Anstellung, geschweige denn auf Verbeamtung als Lehrer in Bayern haben. Da das erste Staatsexamen nicht als eigener Abschluss gilt, ist auch ein Umdenken vor Antritt der Referendarausbildung sehr schwierig.