Essenbach (14.03.2017) Der Netzbetreiber Tennet hat seine favorisierte Route für die Gleichstromtrasse SuedOstLink vorgestellt. Helmut Radlmeier, Stimmkreisabgeordneter für die Region Landshut, informierte nun Essenbachs Bürgermeister Dieter Neubauer über die aktuellen Entwicklungen.
Beim Austausch kamen auch weitere Gemeindethemen zur Sprache.
Sowohl Radlmeier als auch Neubauer plädierten im Gespräch dafür, die Trasse des SuedOstLinks so kurz wie möglich zu halten. Die derzeitige Vorzugstrasse schwenkt, von Nordosten kommend, erst Richtung Essenbach bevor sie die A 92 quert und auf dem Gelände des Kernkraftwerks endet. Diesen „Umweg“ lehnen Radlmeier und Neubauer klar ab: Die endgültige Trasse soll möglichst direkt zum Kraftwerksgelände verlaufen. Das minimiere Betroffenheiten und spare gleichzeitig Geld für den Stromkunden, da die Leitung kürzer werde.
Einig waren sich Abgeordneter und Bürgermeister auch bei der Frage nach dem sinnvollsten Standort für den Konverter. „Betrachtet man die möglichen Standorte, so bleibt nur der auf dem KKI-Gelände selbst“, so Radlmeier und Neubauer.
Neugestaltung Ortskern
Nicht minder wichtig ist für Essenbach die anstehende Neugestaltung des Ortskerns. Bürgermeister Neubauer berichtete, dass die B 15alt saniert wird. „Im Zuge dessen soll ein durchgängiger Geh- und Radweg angelegt werden. Damit verbessern wir die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer ganz entscheidend“, so Neubauer.
Außerdem schreitet das Projekt ‚Rosengasse‘ voran: in das mehrstöckige Gebäude in der Ortsmitte kommt ein Ärztezentrum. „Ab 1.10. geht die Praxis in Betrieb. Damit sichern wir die ärztliche Versorgung im Markt auf Jahre hinaus“, unterstrich Neubauer. Radlmeier, Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Pflege des Bayerischen Landtags, lobte das Zentrum: „Essenbach macht damit genau das, was wir Gesundheitspolitiker im Landtag ständig fordern, nämlich Ärzte nicht nur in Ballungszentren und Städten, sondern auch auf dem Land anzusiedeln. Immer mehr Arztpraxen schließen, weil sich kein Nachfolger findet. Umso wichtiger ist eine vorausschauende Planung, wie hier in Essenbach.“
Lärmschutz voranbringen
Neubauer und Radlmeier diskutierten auch den Weiterbau der B 15neu. Nachdem die Regierung von Niederbayern das Raumordnungsverfahren für die geplante Weiterführung der B 15neu von der Autobahn A 92 bis zur B 15alt eingeleitet hat, bekräftigte Radlmeier erneut seinen Standpunkt: „Bei Ohu muss die B 15neu eine Einhausung bekommen. Nirgendwo sonst verläuft die Bundesstraße so durch einen Ort wie in Ohu.“ Um Ohu bestmöglich vor Verkehrslärm zu schützen, setzt sich der Abgeordnete außerdem für eine Brücke mit möglichst geringer Steigung über die Isar ein: „Dadurch hallt der Verkehrslärm nicht zurück in die Ortschaft. Effektiver Lärmschutz muss hier Priorität haben“.
Gleiches gelte auch für bestehende Straßen, wie die A 92. Die Bitte Neubauers, sich für einen verbesserten Lärmschutz bei Altheim und Ohu einzusetzen, nahm Radlmeier gerne auf: „Die Fahrbahnsanierung der A 92 bietet hier eine große Chance. Die alte, laute Betonfahrbahn muss auf jeden Fall durch einen lärmmindernden Belag ersetzt werden. Helfen können auch eine Lärmschutzwand, ein Lärmschutzwall oder eine Geschwindigkeitsbegrenzung in diesen Bereichen.“
Ob bei der Stromtrasse oder den Straßenprojekten: Man wolle die jeweils beste Lösung für die Bürgerinnen und Bürger des Marktes erreichen, waren Neubauer und Radlmeier einer Meinung.
Im Bild oben: Dieter Neubauer, Bürgermeister von Essenbach, und Helmut Radlmeier, Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Landshut, trafen sich zum Arbeitsgespräch unter anderem über die neue Stromtrasse.