Zügig schreiten die Arbeiten der Projektgruppe Biomasseheizkraft (BMHKW) rund um die Umrüstung und die geplante Inbetriebnahme voran. Jetzt gibt es wieder gute Nachrichten: Neben den bereits bestehenden Lieferanten-Verträgen mit privaten Unternehmen ist zudem ein Vertrag auf kommunaler Ebene geschlossen worden.
Der Zweckverband Abfallwirtschaft Stadt und Land Straubing strebt gemeinsam mit der Stadt eine langfristige kommunale Zusammenarbeit an. Oberbürgermeister Hans Rampf und der Zwecksverbandsvorsitzende Landrat Alfred Reisinger unterzeichneten im Landshuter Rathaus den gemeinsamen Liefervertrag für holziges Grüngut aus der kommunalen Erfassung für das BMHKW Landshut.
Der Zweckverband Abfallwirtschaft Stadt und Land Straubing (ZAW-SR) betreibt für das Zweckverbandsgebiet eine Vergärungs- und Kompostieranlage in Aiterhofen bei Straubing. Die biologischen Abfälle werden in dieser Anlage vorwiegend in Biogas umgewandelt. Die in der Vergärung störenden holzigen Anteile werden abgesiebt und sollen künftig als Brennstoff im BMHKW Landshut eingesetzt werden.
„Wir freuen uns darüber, dass Straubing mit einsteigt.“, sagte Oberbürgermeister Hans Rampf bei der Vertragsunterzeichnung. Mit dabei waren auch der ZAW-SR-Geschäftsführer Anton Pirkl, Richard Geiger vom Amt für öffentliche Ordnung und Umwelt sowie Leiter der Projektgruppe Biomasseheizkraftwerk, und Michael Horix, der Inhaber der Firma Horix Powermanagement und beratender Unternehmer im Auftrag der Stadtwerke, dem Betreiber des Biomasseheizkraftwerkes.
Rampf wertete die Entscheidung der künftigen Zusammenarbeit des Landkreises Straubing als positives Signal in Bezug auf die jüngste Entscheidung der Stadt, die Umrüstung derAuloher Müllverbrennungsanlage (Bild rechts9 in ein BMHKW voranzutreiben und umzusetzen. Mit Straubing, so das Stadtoberhaupt, habe die Stadt einen Partner mit im Boot, der in Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit zum einen langfristige Planungssicherheit geben und zum anderen als kommunaler Anbieter wettbewerbsneutral verträgliche Preise anbieten könne.
Landrat Alfred Reisinger bestätigte Rampfs Aussage: „Wir haben einen vernünftigen und fairen Preis ausgehandelt, der auch die Entwicklung des BMHKW fördert.“ Den Termin zur Vertragsunterzeichnung, so Reisinger, habe er sehr gerne wahrgenommen. Schließlich sei die Zusammenarbeit für beide Seiten von Vorteil. „Wir müssen uns gegenseitig unterstützen.“, betonte Reisinger. Wie Rampf, ist auch er der Überzeugung, dass man alle Möglichkeiten der Eigenenergieerzeugung ausschöpfen müsse, um auf dem weit gestreuten Energiemarkt ein Stück unabhängiger zu sein, weg von atomarer Energie oder an Gewinn-Maximierung orientierten Unternehmen. „Sie haben die richtige Entscheidung getroffen“, betonte Reisinger. Rohstoffe, die vor der Haustüre liegen, ergänzte er sinnbildlich, müsse man auch nutzen.
Mit dem Biomasseheizkraftwerk hat die Stadt in punkto Materialverbrennung ein Alleinstellungsmerkmal – die Anlage kann nämlich auch Material schlechterer Qualität verbrennen, sprich Schnittabfall, das beispielsweise im Rahmen von Landschaftspflege anfällt. Mit der Vertragsunterzeichnung wird nun künftig auch holziges Grüngut aus Straubing in Landshut in Energie und Wärme umgewandelt. Wie Rampf informierte, könnten in Zukunft insgesamt rund 6000 Haushalte mit Fernwärme versorgt werden.
Ab März wird mit der Umrüstung der kompletten Anlage und dem Bau eines Fernwärmenetzes begonnen. Anfang Oktober soll das BMHKW dann komplett in Betrieb gehen.
Stellvertretend für die Stadtwerke bedankte sich der stellvertretende kommissarische Leiter, Jürgen Baron, für die guten konstruktiven Vorgespräche: „Wir freuen uns, Sie als Partner gewonnen zu haben“.
Bild oben: „Auf eine gute Zusammenarbeit“ - die Verträge auf kommunaler Ebene sind geschlossen. Von links sitzend der stellvertretende Stadtwerkeleiter Jürgen Baron, Oberbürgermeister Hans Rampf, der Straubinger Landrat und Vorsitzende des Zweckverbands Abfallwirtschaft Stadt und Land Straubing (ZAW-SR), Alfred Reisinger, der ZAW-SR-Geschäftsführer Anton Pirkl, dann von links stehend der Projektleiter Biomasseheizkraftwerk, Richard Geiger und Michael Horix, Inhaber der Firma Horix Powermanagement und beratender Unternehmer im Auftrag der Stadtwerke.