Landshut (16.06.2017) In Zeiten neuer Grenzen, Abgrenzungen und des sozialen Auseinanderdriftens der Gesellschaften initiierte das Haus international mit dem Künstler Markus Wimmer die 12. interkulturelle Kunstwerkstatt.
Schulklassen und Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge beteiligten sich ein Schuljahr lang an einer kreativen Forschung zum Thema grenzen/los.
Am Donnerstag 22. Juni um 16 Uhr findet in der Rochuskapelle die festliche Eröffnung der Schlussausstellung mit den Kunstwerken der Kinder statt. Den Vernissagegast erwartet eine Aufführung der 2a der GS Karl-Heiß sowie einen Drum Circle unter der Leitung von Kim Azas sowie eine Führung durch die Ausstellung mit Markus Wimmer. Kunst und Kreativität kann soziale und kulturelle Grenzen überwinden. Sie schöpft aus einem großen Potential an Möglichkeiten und fordert für sich einen Raum der Freiheit. Diese Dynamik ist wichtig für eine menschliche Begegnung auf Augenhöhe und ist bis zum 15.7. in der Rochuskapelle in einer Vielfalt- und Vielzahl von Kunstwerken erlebbar.
Mit der 2. Klasse der Grundschule Karl Heiß begann diese Reise mit Obstkisten. Fragen was der Inhalt war und wo die Kisten herkamen eröffneten eine Landschaft, aus der eine Stadt gebaut wurde, die rhythmisch belebt wurde. Jede Situation hielten die engagierten Kinder in Zeichnungen fest. Jeder kleine Künstler wählte dabei eine eigene Perspektive und unverwechselbare Art die Situation darzustellen. Nach dem Zerlegen der Obstkisten, was großen Spaß machte, wurden die Brettchen mit bunten Punkten bemalt. Der Untergrund löste sich förmlich in Farbvibrationen auf. Alle Bestanteile der Kisten wurden verarbeitet, aus den Nägeln und Klammern wurden Rasseln gebaut. Der zweite Teil des Projektes in der Karl-Heiß-Schule widmete sich der Aufgabe aus ehemaligen Zaunlatten Skulpturen zu kreieren, die geschnitzt, bemalt oder mit kleinen Stoffpüppchen verziert wurden. Die Schnitzabfälle nutzten wir für ein Feuer, in dem Kräuter ihren Duft im Rauch freisetzten. Erneut grenzen/los.
Ein anderes Projekt steht unter dem Thema "Freunde werden". Es vereint eine Gruppe von Kindern aus der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge und der BUND Naturschutzgruppe Landshut. Gemeinsam begibt sich die Schar in die Welt der Bienen. Mit viel Bewegungen, Exkursionen in der Natur und Zeichnen und Malen in der eigens dafür eingerichteten Kunstwerkstatt in der Gemeinschaftsunterkunft üben die Kinder vor allem auch ihr Sozialverhalten freundschaftlich zu entwickeln. Höhepunkt wird der Besuch eines Imkers sein. Anhand des Zusammenlebens der Bienen und ihrem Dienst für die Menschen durch die Befruchtung der Obstbäume lernen die Kinder viel über eine friedliche und kooperative Gemeinschaft mit einem gemeinsamen Ziel.
Die Ausstellung ist vom 23.6. bis zum 15.7. von Montag bis Samstag von 14 – 17 Uhr zu sehen. Projektpartner waren in diesem Jahr der BUND Naturschutz, die Stadtbücherei Landshut, die Landshuter Umweltmesse und die Freie Kinder und Jugend Kunstakademie Landshut. Mehr Infos gibt es unter Telefon 0871-31947480 beim Haus International.