Landshut (17.09.2017) In der ersten Sitzung nach der Sommerpause befasste sich der Vorstand der Landshuter Grünen mit den bevorstehenden Bürgerentscheiden. In der öffentlichen Diskussion wird viel über die Entlastungswirkung einer Westanbindung diskutiert. Dabei kann auch der Verkehrsexperte Prof. Dr. Kurzak in seinem aktuellen Verkehrsgutachten kaum verheimlichen, dass die stadtnahe Westumfahrung zwischen Theodor-Heuss-Str. und B 11 nur eine geringe Entlastung für die vielbefahrende Luitpoldstraße bringt.
Der geringen Entlastung steht ein massiver Eingriff in eines der beliebtesten Naherholungsgebiete gegenüber. Der Auwald istzudem ein faszinierendes Ökosystem. Auf engstem Raum findet sich hier eine ungeheure Artenvielfalt, die perfekt ineinander greift. Für den Wasserhaushalt spielt der Auwald eine wichtige Rolle gerade auch in Hochwassersituationen. Wenn jetzt auch noch die B11 in einem Teilstück in den Auwald verlegt werden muss, um genügend Platz für die Einschleifspuren der Westumfahrung zu schaffen, bleibt von diesem einzigartigen Naturjuwel nicht viel übrig.
Neue Straßen bringen unter dem Strich keine Entlastung im Verkehr. Lärm und Abgase werden lediglich verlagert und neue Verkehrsbrennpunkte entstehen. Leider wurde von Seiten der Stadt nie untersucht, wie sich die von Prof. Kurzak prognostizierten Entlastungen durch andere Maßnahmen als den Bau einer neuen Straße erzielen lassen.
Nach Ansicht des Vorstandes muss Landshut endlich eine Verkehrswende einleiten, die auf den konsequenten Ausbau des Radwegenetzes und des öffentlichen Personennahverkehrs setzt. So können Pendler- und Alltagsmobilität verlagert werden. Ein attraktives Busangebot mit schnellen Umsteigebeziehungen, günstigen Tarifen und einfachem Fahrplan und guter Anbindung an die Bahn eine gut ausgebaute, sichere Infrastruktur für Radfahrer entlastet alle Landshuter Straßen, verbessert die Luftqualität und erhält den Landshuter ein wertvolles Naherholungsgebiet.