Altfraunhofen (21.10.2017) Zu ihrem traditionellen Kirchweihmontag hatte die CSU Altfraunhofen geladen. Im Landgasthof Obermaier konnte Ortsvorsitzender Rudolf Lauchner in diesem Jahr den Landtagsabgeordneten Dr. Thomas Goppel, Staatsminister a. D., begrüßen. Mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl machte Goppel deutlich: Personaldiskussionen sind jetzt fehl am Platz.
Dass Teile in der CSU nun Debatten über das Führungspersonal in der Öffentlichkeit austragen, findet Thomas Goppel wenig sinnvoll. Vielmehr müsse man immer das Personal an den entscheidenden Themen der Zeit, wie etwa der Digitalisierung, anpassen. Es gelte stets für die Zukunft gerüstet zu sein. Deshalb müsse man auch laufend die Qualität der Entscheidungen selbstkritisch überprüfen.
Chancen ermöglichen
Die CSU habe es in der Vergangenheit im Freistaat geschafft, diese Qualität zu bieten. Von Umwelt bis zur inneren Sicherheit seien im Land seit jeher die richtigen Weichen gestellt worden. Daher sei Bayern heute so erfolgreich. Vom fast ärmsten Bundesland habe man sich bis an die Spitze vorgearbeitet. „Wir können stolz auf diesen Fortschritt sein“, so Goppel. So sei es etwa der Freistaat gewesen, der das erste Umweltministerium in Deutschland und Europa eingerichtet habe. „Die Grünen waren in Bayern 10 Jahre zu spät dran. Heute ist den Grünen der Frosch wichtiger als der Mensch.“
Auch zur Politik der Sozialdemokraten fand Goppel klar Worte. Die Gleichheit, wie sie die SPD predige, sei „der Unfug schlechthin“. Der Mensch sei von Natur aus eben nicht gleich. Aus diesem Grund gehe es der CSU über alle Bereiche hinweg darum, den Menschen in erster Linie gleiche Chancen zu ermöglichen.
Leben und leben lassen
Die CSU habe sich deshalb das bayerische Lebensmotto verinnerlicht: „Leben und leben lassen“. In diesem Punkt unterscheide sich die CSU von anderen Parteien. Man fixiere sich auf keine starre Ideologie. Richtwert seien die Bürgerinnen und Bürger im Freistaat. „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“, zitierte Goppel seinen Vater, den ehemaligen Ministerpräsidenten Bayerns, Alfons Goppel.
Trotz aller Erfolge müsse man aber auch „für morgen gerüstet sein“, mahnte Goppel. Während man etwa in der Landwirtschaft die Familienbetriebe erhalten müsse, müssen man gerade im Bereich der Pflege und der Rente nachbessern. Beides werde viel Geld kosten. „Aber wenn eine Friseuse nach 50 Jahren Arbeit sich in München keine Wohnung leisten kann, dann läuft etwas verkehrt“, so Goppel. Es sei dann nicht Aufgabe der Politik, solche Fehlentwicklungen eines bestehenden Systems zu erhalten, sondern sich um die Menschen kümmern.
Aus diesem Grund müssten sich nach der Bundestagswahl die Parteien einer Bestandaufnahme stellen, so auch die CSU. „Mit Augenmaß“ müsse man die Lage der Menschen im Land verbessern. Das gehe aber nur zusammen. Deshalb appellierte Thomas Goppel an die Zuhörer: „Lassen Sie uns miteinander Zukunft bauen.“
Bild oben: „Wir müssen Politik wieder mehr erklären“, forderte Landtagsabgeordneter Thomas Goppel (5.v.l.), hier mit Vertretern der CSU im Landkreis.