(03.12.2017) Nach der Zustimmung des geschäftsführenden Agrarministers Schmidt (CSU) zur EU-weiten Zulassungsverlängerung für das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, schlagen die Wellen weiter hoch: Die Grünen im Bundestag werden nach den Worten ihres Fraktionschefs Anton Hofreiter eine weitgehende Beschränkung des Glyphosat-Einsatzes für Deutschland beantragen.
Die Grünen Politiker aus Niederbayern stellen erneut Fragen zur Rolle von Funktionären des Deutschen Bauernverbandes und der Zulassungsverlängerung in Brüssel. "Der Präsident des Bauernverbandes, Ruckwied, ist beispielsweise auch Präsident des "Forums moderner Landwirtschaft". Dort vertritt er unter anderem die Interessen der Glyphosat-Hersteller Bayer und Monsanto. Gleichzeitig tritt er gegenüber der Politik als einer der größten Verfechter des Pestizids auf" sagt der Bezirksvorsitzende der Grünen, MdB Erhard Grundl. "
Ruckwied sollte sich fragen, ob er bei so einer einseitigen Interessenslage tatsächlich Präsident des Bauernverbandes, der ja alle Bauernfamilien vertreten möchte, bleiben kann."
Nach den Worten des Passauer Kreisvorsitzenden Dirk Wildt gibt es in Deutschland zehntausende von Landwirten, die freiwillig auf Glyphosat verzichten. Nach seiner Meinung sollte sich der Präsident des Bauernverbandes auch für deren Interessen einsetzen.
Diese Landwirte setzen, nach Meinung des Passauer Kreisrats Toni Schuberl, vielfach auf eine gute Fruchtfolge auf ihren Feldern. Agrarwissenschaftler bestätigen, dass eine Vermeidung von Monokulturen ein zentrales Mittel bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung ist." Und Schuberl legt nach: "Die ‚Freunderlwirtschaft‘ zwischen der Agrarindustrie und der CSU muss aufhören, weil sie den Interessen der bäuerlichen Landwirtschaft, der Natur und der Gesundheit der Menschen entgegensteht."