Landshut - pm (25.08.2019) Mit der vor kurzem durchgeführten Radtour durch Landshut West hat der Arbeitskreis Stadtentwicklung der Landshuter Grünen seine Viertel Tour durch alle Landshuter Stadtviertel beendet. Der Erkenntnisgewinn war laut Sprecher Christoph Rabl enorm.
Man konnte Anregungen der Bürger aufnehmen, vor Ort diskutieren und bereits kurzfristig einige Anliegen direkt über die Stadträte in die politische Diskussion einbringen, andere Anliegen würden langfristige Überlegungen und Planungen nach sich ziehen. Besonders freuten sich die Mitglieder des Arbeitskreises, dass im Lauf des Frühjahrs und Sommers immer mehr Interessierte an den Spaziergängen oder Radrundfahrten teilgenommen haben.
Bei der Tour durch den Landshuter Westen standen der Stadtpark, das Stadtbad, der Hammerbach, die Isarauen, die Schrebergärten und zahlreiche Sport- und Freizeiteinrichtungen wie zB. der Skaterpark und die Bibertrails auf dem Programm, die für den hohen Freizeit- und Naherholungswert im Landshuter Westen stehen.
Im Stadtpark auf Höhe des Klinikums wurde beispielsweise eine Aufweitung des Hammerbachs mit Flachufer als mögliche Badebucht angesprochen. Die Teilnehmer waren der einhelligen Meinung, dass diese Bade-Möglichkeit mit freiem Eintritt sicher auf großen Zuspruch stoßen würde. Wünschenswert wäre ein Gesamtkonzept für den Stadtpark für Mensch und Natur, bei dem auf die Bedürfnisse der Bürger, auf Alt und Jung, von vornherein eingegangen würde.
Im weiteren Verlauf kamen auch die Themen Nachverdichtung, mögliche Entwicklung von Baugebieten und die fehlende Nahversorgung für einen großen Teil des Viertels zur Sprache. So würde beispielsweise ein Quartierszentrum im Westen fehlen, die Klötzlmüllerstraße auf Höhe der Bahnlinie wäre dafür nach Ansicht der Tour-Teilnehmer ein möglicher Standort.
An genau dieser Stelle an der Klötzlmüllerstraße müsse auch dringend eine Verbesserung der Überquerung für Fußgänger und Radfahrer stattfinden, viele Schüler würden hier jeden Tag die Straße queren.
Der Wunsch nach mehr Grün im öffentlichen Raum oder auch in der Vorgartenzone war Kernpunkt beim Rundgang durch das neue Baugebiet „In den Schwaigen“. Eine Freiflächengestaltungssatzung, wie sie derzeit im Stadtrat diskutiert wird, würde diese Problematik aktuell behandeln. Mehr Grün sei sowohl aus ökologischen wie auch aus gestalterischen Gründen sinnvoll.
Zum Thema Nachverdichtung machte die Tour Halt beim Gelände der BMI. Bevor hier über Art und Maß der Bebauung und die Erschließung gesprochen werden könne, müsste erst eine mögliche Belastung durch Altlasten vollumfänglich ausgeschlossen werden, so Petra Maier, Mitglied des Arbeitskreises. Die Bürger – auch in der näheren Umgebung- fühlten sich nicht ausreichend informiert. Eine Informationsveranstaltung und Zugang zu allen Untersuchungen müssten sichergestellt werden.
Eine mögliche Entwicklung weiterer Bauflächen konnten die Tour-Teilnehmer an den Plänen des vor Jahren durchgeführten Ideenwettbewerbs besichtigen. Wie so oft, würden die Wettbewerbsergebnisse auch hier anscheinend nicht weiter verfolgt. „Die Stadt verpasst leider ihre städtebaulichen Chancen“, so Petra Maier zum Abschluss der Tour. „Die Viertel-Tour hat uns sehr viel Wertvolles in den einzelnen, sehr unterschiedlichen Vierteln aufgezeigt, was unbedingt erhalten und weiter gefördert werden sollte. Aber es gibt natürlich auch großen Handlungsbedarf für die Zukunft.“