Landshut. Die CSU-Fraktion besteht faktisch nur mehr aus 12 Stadträten, denn das CSM- Dreigestirn Prof. Dr. Goderbauer, Prof. Dr. Küffner und Hans-Peter Summer ist nicht nur nicht mehr in der Landshuter Parteispitze vertreten, auch in der CSU-Stadtratsfrakion sind diese "Rebellen" so gut wie isoliert. Schon seit Monaten agieren sie wie eine selbständige Fraktion mit Anträgen und Anfragen. In einer Woche (22. April) wählen die CSU-Stadträte eine neue Fraktionsführung. Die bisherige Vorsitzende Dr. Anna M. Moratscheck (63) tritt, wie angekündigt, am Montag zurück. Alles läuft dem Vernehmen nach auf eine neue Doppelspitze Gabi Sultanow (49) und Ludwig Zellner (58) hinaus.
CSU-Vorsitzender Helmut Radlmeier und Rudolf Schnur sollen die Stellvertreter-Positionen behalten. Sultanow, die 2003 von den Freien Wählern zur CSU wechselte, gilt als enge Vertraute des Oberbürgermeisters. Zellner, von 1996 bis 2008 2. Bürgermeister, hat sich in letzter Zeit durch diverse Aktivitäten innerhalb der Fraktion in den Vordergrund geschoben. Er war am Freitag beim Anzapfen vor dem Rathaus unmittelbar vor dem Auszug zur Dultwies'n, bester Laune. Einige Stadträte aus anderen Fraktionen gratulierten ihm bereits. Im Festzug marschierte er demonstrativ neben einer strahlenden Gabi Sultanow und Helmut Radlmeier.
Die drei Stadträte der CSM-Arbeitsgruppe wollen ihre weitere Marschrichtung noch in dieser Woche festlegen. Eigentlich gibt es nur zwei Alternativen: Aufgabe der CSM-Arbeitsgruppe und Rückkehr in die Fraktionsarbeit oder Austritt aus der Fraktion und Bildung einer eigenen Fraktion (incl. eigenes Büro mit Sekretärin im Rathaus) und folgerichtig Kandidatur zur Stadtratswahl mit einer eigenen 44-köpfigen Liste der Christlich sozialen Mitte (CSM). Da alle drei vielfach in Vereinen, Stiftungen und Social-Clubs vernetzt sind, von den "Förderern" über die TGL bis zum Bürgerhaus, dürfte es nicht schwerfallen, ein kompetentes und schlagkräfiges Kandidatenteam für die Wahl des Stadtrats am 16. März 2014 ins Rennen zu schicken. Dass die CSM-Stadträte zu den Freien Wählern wechseln, ist eher unwahrscheinlich. /hs