Das Fest der Kulturen am Ländtor wird am Samstag, 28. Juni, eine Station des 1. Landshuter Hungermarsches der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) sein. Die UNESCO-Bildungsreferentin Carina Bischke stellt gegen 15 Uhr die Kampagne „Saubere Kleidung" vor. Die Diakonie zeigt auf, wie mit der „lila Tonne", den Altkleidercontainern, Menschen eine sinnvolle Tätigkeit gegeben wird. Die „Aktion Hoffnung" vom katholischen Hilfswerk Mission ist ebenfalls in der Altkleiderverwertung aktiv. Beide Organisationen sorgen für Transparenz und gehören dem Dachverband FairWertung an. Immer mehr Konsument achten beim Einkauf von Textilien auf Nachhaltigkeit. Ökologisch korrekt und fair hergestellt soll die Kleidung sein, ohne Pestiziden oder 90 Stunden-Wochen der Näherinnen.
Doch woran erkennen wir entsprechende Textilien? Zahlreiche Siegel und Standardinitiativen sind mit dem zunehmenden Trend des ethischen Konsums ins Leben gerufen worden. Aber was verbirgt sich hinter den bunten Logos und wohlklingenden Standards?
Die UNESCO-Bildungsreferentin Carina Bischke gibt einen kurzen Einblick, damit Verbraucher beim nächsten Einkauf die Bedeutung der zahlreichen Anhängsel am Kleidungsstück kennen. Leider kommt es immer wieder vor, dass ein Siegel nicht hält, was es verspricht. Oder aber es werden Versprechungen gemacht, die nicht überprüft werden. Viele Konsument halten beispielsweise den Grünen Punkt für ein relevantes Umweltzeichen. Dabei besagt er nichts anderes, als dass der Hersteller eines Produktes für die Entsorgung der Verpackung eine Gebühr entrichtet hat.
In den letzten Jahren haben sich im Textilbereich viele Vereinigungen gegründet. Die Betriebe kommunizieren diese Mitgliedschaften, wenn sie mit kritischen Fragen zu ihrer Unternehmensverantwortung konfrontiert werden. Die Textilvereinigungen organisieren sich meist in brancheninternen Zusammenschlüssen. Diese haben oft den Nachteil, dass externe, unabhängige Sichtweisen nicht oder nur unzureichend berücksichtigt werden.
Der KAB-Hungermarsch beginnt um 14 Uhr auf der Landshuter Grieserwiese mit Beiträgen zum geplanten Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA und führt entlang der Isar zum Ländtor. Eine weitere Station beschäftigt sich vor der Martinskirche mit den Arbeitsbedingungen und der Marktkonzentration in der Lebensmittelbrache. Hier kommt der Landesvorsitzende des Bauernverbands AbL, Josef Schmid und Manfred Gebel von der Bäckerinnung zu Wort. Abschließende wird unter der Leitung von Irmgard Fischer (katholische Betriebsseelsorge) und Pfarrer Felix Reuter eine ökumenische Andacht gefeiert.