Von April auf Mai ist die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Arbeitsagentur - das ist die Stadt Landshut mit den Landkreisen Landshut, Dingolfing-Landau und Rotall-Inn - erfreulicherweise weiter um 280 auf 7.626 Personen zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote ist um 0,2 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent gefallen und ist damit so hoch wie im Mai des Vorjahres. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vorjahresvergleich dennoch um 108 leicht angestiegen.
Ein Anstieg ist insbesondere bei den ausländischen (+19,9 %) und bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahre (+14,3 %) sowie bei Männern (+4,4 %) zu verzeichnen. Sehr erfreulich ist, dass bei den schwerbehinderten Arbeitslosen ein Rückgang von 6,7 Prozent, bei den Frauen von 1,7 Prozent und bei den Älteren über 55 Jahren von knapp einem Prozent im Vorjahresvergleich festzustellen ist.
Die leichte Zunahme der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere im Rechtskreis Hartz IV festzustellen. Hier ist die Arbeitslosigkeit mit 3.781 Personen um 3,6 Prozent höher als im Mai 2014, während im Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung, die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich um 23 auf 3.845 gefallen ist.
9.511 Personen unterbeschäftigt
Neben der Zahl der Arbeitslosen gibt die Komponente der Unterbeschäftigung einen ergänzenden Einblick über die Lage auf dem Arbeitsmarkt. In der Unterbeschäftigung werden nämlich zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde.
Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung um- fassender erfasst und realwirtschaftliche bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.
Neben den 7.626 Arbeitslosen waren 611 Personen wegen der Teilnahme an Maßnahmen der Aktivierung und beruflichen Eingliederung und wegen Sonderregelungen für Ältere im weiteren Sinne arbeitslos. Weitere 1.274 Personen waren nah am Arbeitslosenstatus, da sie berufliche Weiterbildungen oder Arbeitsgelegenheiten besucht haben. Damit waren 9.511 Personen von Unterbeschäftigung im engeren Sinne betroffen.
Das waren 239 weniger als im April und 442 oder 4,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut – Pfarrkirchen waren im Mai 2.393 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber April ist das ein Rückgang von 70. Im Vergleich zum Vor- jahresmonat gab es jedoch 269 Stellen mehr.
Arbeitgeber meldeten im Mai 827 neue Arbeitsstellen, das waren 74 mehr als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn sind 4.569 Stellen eingegangen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 578 oder 14%.
Die berufsfachlichen Strukturen von Arbeitslosen und gemeldeten Arbeitsstellen und deren Veränderungen lassen Chancen und Grenzen für eine Arbeitsaufnahme erkennen. Im Mai 2015 stellt sich die Situation im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut – Pfarrkirchen wie folgt dar:
Insgesamt ist das Verhältnis Arbeitsloser je gemeldete Stelle 3,2 zu 1. Besonders viele Arbeitslose pro gemeldete Stelle gibt es unter anderem im Bereich Schutz und Sicherheit (insbesondere bzgl. Pförtner-Tätigkeiten bei Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen), im kaufmännischen Sektor und auch im Handel. Hier ist die Konkurrenz um eine Stelle besonders hoch.
Rund ein Drittel der aktuell gemeldeten Stellen kommen aus dem Bereich Fertigung und Produktion und 16 Prozent aus dem Gesundheits- und Medizinischen Bereich.
In diesen Berufsfeldern stehen die Chancen gut, schnell eine neue Arbeitsstelle zu finden sehr gut, da in diesen Branchen kaum Arbeitslose gemeldet sind.
Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:
Von April auf Mai ist die Zahl der Arbeitslosen in allen Gebietskörperschaften zurückgegangen. Im Vergleich zum letzten Jahr ist die Arbeitslosigkeit allein im Landkreis Rottal-Inn zurückgegangen.
In der Stadt Landshut ist die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat von 5,2 Prozent auf 4,9 Prozent gefallen. Die Zahl der Arbeitslosen ist um 50 auf 1.816 Personen gesunken. Im Vorjahr waren 13 Menschen weniger arbeitslos, die Arbeitslosenquote betrug im Mai 2014 noch 5 Prozent.
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut ist von 2,6 auf 2,5 Prozent gesunken (Vorjahr 2,5 Prozent). Im Mai waren im Landkreis Landshut 2.199 Männer und Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen, das waren 61 weniger als im April und 49 mehr als im Vorjahresmonat.
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat um 0,3 Prozent auf 3,1 Prozent gefallen. 2.035 Personen waren im Mai 2015 arbeitslos, 112 weniger als im Vormonat und 49 weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug im Vorjahresmonat 3,3 Prozent.
Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai um 57 auf 1.576 gefallen. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 2,7 und ist damit um 0,2 Prozentpunkte gesunken. Im Vorjahresmonat waren 1.481 Personen, bei einer Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent, arbeitslos.
Ausbildungsstellenmarkt
Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz stehen derzeit aus Sicht der Jugendlichen sehr gut. Aktuell können 855 unversorgte Bewerber um einen Ausbildungsplatz aus 1.408 offenen Ausbildungsstellen auswählen. Im Moment sind 90 Ausbildungsstellen als Kaufmann/-frau im Einzelhandel, 78 Stellen als Elektroniker/-in für Betriebstechnik, 73 Stellen als Verkäufer/- in, 59 Stellen als Industriemechaniker/- in, 54 Stellen als Fachverkäufer/- in im Lebensmittelhandwerk- Bäckerei, 46 Stellen als Fachverkäufer/- in im Lebensmittelhandwerk- Fleischerei, 42 Stellen als Kaufmann/- frau Büroma- nagement, 39 Stellen als Anlagenmechaniker Sanitär, Heizung und Klimatechnik, 33 Stellen als Bäcker/- in, 32 Stellen als Kfz-Mechatroniker und 862 Ausbildungsstellen in den übrigen Berufen noch als offen gemeldet.
„Hier ist von A wie Altenpfleger bis Z wie Zimmerer noch alles vorhanden. Die Jugendlichen, die bis dato noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, sollen sich nicht entmutigen lassen. Bei dieser günstigen Situation bestehen noch viele Chancen. Möglicherweise kann auch die Erweiterung des Berufswunschs die Lösung sein", so Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Auch nach Regionen betrachtet ist die Lage sehr gut.
In der Stadt Landshut sind aktuell noch 165 Bewerber auf der Suche nach einer Lehr- stelle. Gleichzeitig sind hier 241 Ausbildungsstellen unbesetzt.Im Landkreis Landshut kommen derzeit 300 unversorgte Bewerber auf 371 offenen Berufsausbildungsstellen.
Im Landkreis Rottal-Inn suchen noch 211 Jugendliche einen Ausbildungsplatz. Diesen stehen 379 unbesetzte Berufsausbildungsstellen gegenüber. Mit einem Verhältnis von 2,33 unbesetzten Berufsausbildungsstellen je unversorgten Bewerber ist die Situation für Jugendliche im Landkreis Dingolfing-Landau derzeit am günstigsten. Hier suchen Betriebe für 417 Stellen noch Nachwuchskräfte. Bei der Agentur für Arbeit sind derzeit nur noch 179 als Bewerber gemeldet.