Landshut – gw (12.07.18) Die Wasserqualität von Landshuts beliebtesten Badesee, die Gretlmühle, wird regelmäßig untersucht und zwar nach den Vorgabe der Bayerische Badegewässerverordnung (BayBadeGewV). Das genügt der Grünen Stadtratsfraktion nicht. Sie möchte auch wissen, ob dort multiresistente Keime vorkommen, die für empfindliche Menschen tatsächlich gefährlich werden können. Dazu gab der Stadtrat grünes Licht.
Monatlich während der Badesaison wird das Wasser der Gretlmüle durch das Gesundheitsamt beprobt und regelmäßig wird dem Badesee eine ausgezeichnete Wasserqualität attestiert. Doch es gibt auch Bakterien, nämlich sogenannte multiresistente, die nicht auf der Fahndungsliste des Gesundheitsamtes stehen.
Das Stadtgartenamt sieht für solche Untersuchungen auch keinen zwingenden Bedarf. Denn der See hat keinen oberirdischen Zulauf und keine angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen. Daher sei es unwarscheinlich, dass dort multiresistente Keine vorkommen.
Doch die Grünen wollen auf Nummer Sicher gehen und beantragen eine genauere Diagnose des Gewässers. Mit Erfolg. Noch heuer sollen zwei Proben darauf untersucht werden.
Hedwig Borgmann (Grüne) sprach sich im Verwaltungssenat dafür aus, auch wenn die Bayerische Badeverordnung das nicht zwingend vorschreibt. Tilmann von Kuepach, selbst regelmäßiger Gretlmühlebesucher, hinterfragte den Sinn solcher Beprobungen. Gibt es denn Vorgaben oder Grenzwerte, ab wann es gefährlich wird, wenn multiresistente Keime gefunden werden, wollte er wissen.
Diese gibt es nicht, bestätigte Margit Urban Amtsleiterin des Stadtgartenamtes. „Aber es macht doch Sinn, mal nachzusehen, ob es dort solche Keime gibt“, verteidigte Borgmann den Grünen Antrag. Gabi Sultanow (CSU) schlug sich auf ihre Seite: „Ich finde es gut, zu beproben, das sind wir unseren Bürgern schuldig.“ Robert Gewies (SPD) ging noch einen Schritt weiter und forderte, diese Beprobungen regelmäßig zu machen.
So einigten sich die Stadträte, noch in dieser Badesaison zwei Proben genauer untersuchen zu lassen.