Landshut - (14.03.2019) Dieses ganze Plastik im Meer, Microplastik im Grundwasser, … Es ist zum Verzweifeln!“ - „Der Verbraucher hat das in der Hand – dann kauf halt anders ein.“ Ein häufig gehörter Vorwurf. Und es stimmt – zum Teil. Denn natürlich müssen alle Akteure an einem Strang ziehen, wenn es darum geht Umweltschutz umzusetzen.
Produktion, Transport, Vertrieb, Verbraucher, Entsorgungsunternehmen und Politik. Alle sechs spielen eine andere und unverzichtbare Rolle! Natürlich können wir Verbraucher Thermobecher für unsere Getränke kaufen – blöd nur, wenn man dann beim Bäcker steht und die nette Bäckereifachverkäuferin bedauernd den Kopf schüttelt. Hygienevorschriften.Oder – was vorkommen kann, man den Becher daheim vergisst.
Notgedrungen verzichtet man auf seinen Tee. Oder nimmt doch einen Wegwerf-Becher ohne Deckel, später entsorgt man ihn und fragt sich jedes Mal in welchen Müll jetzt eigentlich der Pappbecher mit dem hauchdünnen Plastiküberzug gehört. Recyclebar ist er jedenfalls nicht.
Wenn man doch einen Deckel mitnimmt, so kann man sich nicht sicher sein, ob der wirklich recycelt wird. Zu viele verschiedene Plastikarten sind auf dem Markt, die man eigentlich nach der Struktur seiner Polymerketten sortieren müsste. Farbstoffe, Weichmacher und andere Zusätze kommen dazu. Weil all das für den Otto-Normalverbraucher mit bloßem Auge nicht zu erkennen ist landen die verschiedenen Plastikarten samt Zusatzstoffen oft unsortiert im Gelben Sack. Die Wiederverwertung wird dadurch mindestens erschwert.
Selbst wenn Verbraucher also alles tun, was in ihrer Macht steht, so sind sie dennoch auf die Kooperation der anderen fünf Akteure angewiesen.
Wir Schüler*innen, Azubis und Studierende der Fridays for Future Bewegung Landshut begrüßen daher die Bemühungen von Stadt, Landkreis, Gastronomie und Schulen das Pfandbecher-System Recup in der Stadt einzuführen. Wir fordern alle Schulen der Stadt, sowie die nachhaltigkeitszertifizierte Hochschule Landshut auf sich daran zu beteiligen. Wir wissen, dass die Cafeteria im G Gebäude der Hochschule nicht so gute Erfahrungen gemacht hat, glauben jedoch, dass es besser funktioniert, wenn man die Becher im ganzen Stadtgebiet zurück geben kann. Zudem hat das Café Chicco seit einiger Zeit bewiesen, dass das Pfandsystem für die Keramikbecher am Campus funktioniert.
Weitere Vorschläge unsererseits für mehr Umweltschutz in der Gastronomie:
- In mehreren Städten beteiligen sich Gastronomiebetriebe bereits an der App „To Good To Go“, in Landshut bisher kein einziger.
- Verzichten Sie auf Plastikstrohhalme! Es gibt stylische Alternativen, von abbaubaren Papier- und Bio-Stroh-Strohhalmen bis Glas- und Edelstahlstrohhalmen, die breit genug sind, dass sie in einer Spülmaschine sauber werden.
- Stellen Sie wieder Zuckerstreuer und Milchkännchen auf die Tische, statt einzeln verpackter Zucker- und Milchportionen.
- Nehmen Sie mindestens ein veganes Gericht in Ihre Speisekarte auf und machen Sie es erkenntlich.
- Kochen Sie biologisch, regional und saisonal, achten Sie auf faire Arbeitsbedingungen, wenn Sie importierte Lebensmittel verarbeiten.
Wir fordern Politik und Gastronomie auf: Geben Sie uns Verbrauchern die Chance anders einzukaufen!
gez.
Marie-Sophie Vogel
Fridays for Future Landshut