Das böse Erwachen (Windkraft)

Sehr geehrter Herr Bleichner, Sie haben völlig recht. Ergänzen muss man noch, dass sich die meisten Anlagen TROTZ hoher Subventionierung durch das EEG als nicht rentabel erweisen. Dabei sind die Netzanschlussgebühren noch gar nicht berücksichtigt. Der Hauptgrund dafür liegt in den zu optimistischen Ertragsprognosen. Auch wenn Windmessungen durchgeführt werden, lügt man sich in die Tasche, das funktioniert wie folgt: Am Standort X,Y wird ein Jahr lang gemessen. Fazit: Man stellt eine (statistische) "mittlere Jahreswindgeschwindigkeit" fest. Erstes Problem, die Messung wird zumeist nicht in der tatsächlichen Rotorhöhe durchgeführt, sondern tiefer unten und dann wird "hochgerechnet". Nun kommt man bspw. auf einen Wert von 4,8 m/Sec. Man weiss, dass die Errichtung einer Anlage sich erst ab Geschwindigkeiten über 6m/sec. rentiert. Nun kommt der wichtigste Kniff. Man stellt anhand "langjähriger Windmessungen" fest, dass das Messjahr zu den "sehr schwachen Windjahren" zählt und rechnet sich den Messwert als Prognosewert für die Lebensdauer der WKA schön. Voila! Schon liegt man bei 6,2 m/sec. (o.ä.). Aber wieso spricht sich das nicht rum? Ganz einfach: Die Anlage geht in Betrieb. Die erste Jahresbilanz weist einen Ertrag aus, der "leider aufgrund der Tatsache, dass das abgelaufene Jahr wiederum besonders windschwach war" um 15-25% unter der Ertragsprognose liegt. Kein Problem, denn das wird sich im Laufe der nächsten Jahre entsprechend nivellieren. Im Jahr 2 und 3 nimmt das der Anleger noch geduldig hin, irgendwann wird er aber misstrauisch und recherchiert. Eigenartiger Weise waren die letzten 15 Jahre "windschwach"…… Hmmm, wie kommt das? Bürgermeister und Windanlagenbetreiber gestehen den Prognosefehler NIE ein. Ab einer Lebensdauer von 10 Jahren häufen sich dann bereits die altersbedingten Wartungsstillstände und spätestens dann finden sich die Anleger mit der Tatsache ab, eine Fehlinvestition getätigt zu haben. Das böse Erwachen erwartet in naher Zukunft tausende Kleinanlager und viele Stadtwerke. Wohl bekomms! - Gez. Alexander Putz