Alois Schloder mit der Bronzemedaille der Olympischen Winterspiele in Innsbruck.
In der "Süddeutschen" benennt im Sportteil der Wochenendausgabe EVL-Legende Alois Schloder (67) den allein Schuldigen an der aktuellen EVL-Misere. Der drohende Entzug der Lizenz für die neue Saison sei mit dem Namen des EVL-Alleingesellschafters Rainer Beck direkt verbunden. Dieser sei 2011 beim Verein eingestiegen in der Erwartung, dass er Gewinne erzielen könne. Doch das sei im deutschen Profi-Eishockey noch niemand gelungen.
Die Gesamtfinanzlage des Vereins sei alles andere als rosig. Sie reicht für eine Lizenzerteilung enfach nicht aus. Schloder hätte erwartet, dass Rainer Beck schon vor längerer Zeit den Verantwortlichen - auch der Stadt - die Wahrheit sagt. Um Hilfe zu rufen, sei keine Schande. - Offiziell habe die DEL 2 nun unmißverständlich wissen lassen, dass Landshut gewisse Regeln nicht eingehalten habe..
Schloder in der "SZ" weiter: Er. habe sich in den vergangen Wochen oft gewundert. Durch seine Kontakte zur Liga habe er gewußt, wie schlimm es um den Verein stehe. Von mehreren Leuten habe er gehört, "dass verschiedene Zahlungen nicht eingehalten wurden". Doch in den lokalen Zeitungen habe Schloder nur gelesen, wie optimistisch sich die Vereinsfunktionäre geäußert haben: Dass der Dauerkartenverkauf gut laufe. Dass 1,6 Millionen Euro an Sponsorengeldern fließen. "Das passt alles nicht zusammen", sagt Schloder.
Dann ist in der "SZ" weter zul lesen: "Der Klub, erzählt man sich, sei überschuldet, habe mehrere Fristen versäumt, obwohl die DEL 2 versucht habe, Landshut irgendwie in der Liga zu halten".
Dan wird auch Franz Reindl zitiert, Präsident der Deutschen Eishockeyliga (DEL). Er soll gesagt haben: "Das ist ein unheimlicher Schlag für das deutsche Eishockey, das wird Narben hinterlassen."
Die "SZ" beleuchtet danach die finanzielle Situation von Rainer Beck, der sich "auf dem Mietmarkt in München ein kleines Vermögen" verdient habe. Der TSV 1860 München habe ihn jedoch als Investor abgelehnt. Bei der SpVgg Unterhaching sei er Vize-Präsident gewesen. Beim Eishockey wollte Beck beim EHC München einstiegen. Doch die anderen Gesellschafter hätten ihn abgelehnt. Dann habe ihn (2011) der damalige EVL-Manager Bernd Truntschka angerufen. "Der Herr Beck hat gemeint, mit dem Eishockey Geld verdienen zu können", wird Alois Schloder in der "SZ" zitiert, aber "da wäre er der erste Mensch in Deutschland gewesen". Schloder ärgert sich ganz besonders, "wie der Verein nun in den Lizenzentzug geschlttert ist". Schloder: "Du musst doch auch die Größe haben zu sagen: Wir brauchen Hilfe. Aber das wirklich Tragische ist, dass doch alle gewusst haben müssen, dass es es nicht gut ausgehen wird - und trotzdem haben sie so geredet, als ob eigentlich alles in Ordnung wäre."
Der EV Landshut werde nun gegen die Entscheidung der DEL 2 klagen. Die Aussichten, so die "SZ", "sind aber gering". Wahrscheinlich müsse der EVL in einer niedrigeren Spielklasse neu anfangen, "womöglich sogar in der Bezirksklasse". "Es ist traurig", sagt Alois Schloder, "denn natürlich hängt da mein Herz dran" . Er wird in seiner Chronik der fast 70-jährigen EVL-Geschichte ein neues, weniger erfreuliches Kapitel dranhängen müssen.