Jetzt ging doch alles weitaus schneller als erwartet. Mit dem heutigen Freitag übernimmt der österreichische Immobilienhai Reno Benko (37), ein gebürtiger Tiroler (Innsbruck), die 83 Filialen der Warenhauskette Karstadt. Damit ist der Österreicher auch ab sofort Besitzer des Landshuter Warenhauses, das angeblich als eines der wenigen Karstadthäuser schwarze Zahlen schreibt.
Vor vier Jahren übernahm der Deutsch-Amerikaner Nicolas Berggruen mit großen Erwartungen die Karstadt-Kaufhäuser. Doch dessen angekündigte Investitionen blieben aus. Schon im Herbst 2013 stieg Rene Benko mit seiner Signa-Gruppe bei Premiumhäusern von Karstadt wie dem KadeWe Berlin ein.
Benko gilt als Selfmademan. Er verließ noch vor der Matura (Abitur) das Innsbrucker Wirtschaftsgymnasium und stieg in die Immobilienbranche ein, zunächst als Experte für Dachgeschoß-Ausbauten. Er soll bereits zu den 100 reichsten Österreichern mit einem Vermögen von 850 Millonen Euro gehören. Dem Beirat seiner Signa-Gruppe gehören z.B. der ehemalige österreichische Bundeskanzler Gusenbauer und der Münchner Unternehmensberater Roland Berger an.
Reno Benko ist in zweiter Ehe verheiratet und hat drei Kinder. Er besitzt Wohnsitze in Innsbruch und Wien sowie eine Villa am Gardasee. Benko sei im persönlichen Umgang und vor Fernsehkameras smart und freundlich, aber bei Verhandluneng knallhart. Ein Tiroler soll es also bei Karstadt richten. Man darf gespannt sein, wie er Karstadt Landshut, ehemals Hertie, für die Zukunft fit machen wird.