Die Gäste aus Politik und Wirtschaft vollzogen zusammen mit Standortleiter Thomas Gassner, Projektleiter Bernd Anzinger und dem Leiter Electronic Packaging, Peter Kniprath den offiziellen Spatenstich. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (14.12.2023) Mit dem Spatenstich vergangene Woche zum Bau einer neuen Produktionsstätte bekennt sich der Glasspezialist SCHOTT ganz klar zu Landshut. In den künftigen Innovations- und Entwicklungsstandort fließt ein hoher zweistelliger Millionenbetrag. Der Neubau, dessen Fertigstellung für Herbst 2024 geplant ist, wird zu 100 Prozent klimaneutral sein. Dann zieht die Produktion von der Christoph-Dorner-Straße in die Prof.-Schott-Straße um. Am bisherigen Standort an der Isar sollen Wohnungen entstehen.
Die neue Produktionsstätte (rechts) entsteht parallel zur Bahnstecke Landshut-München. - Grafik: SHOTT
Der Hersteller von Spezialglas mit Hauptsitz in Mainz, blickt in Landshut bereits auf eine 80-jährige Firmengeschichte zurück. Nun investiert SCHOTT in seine Zukunft in der Prof.-Schott-Straße und wird seine Landshuter Standorte im Gewerbegebiet Münchnerau zusammenführen. Das bisherige Areal an der Isar wird anschließend mit Wohnungen bebaut. Den Weg in die Klimaneutralität will SCHOTT bis ins Jahr 2030 vollziehen. Daher wird das neue Gebäude nach höchsten KfW-Standards erstellt und vollständig mit erneuerbaren Energien, Wärmepumpen und einer 308 kWp Photovoltaikanlage betrieben.
Auch an einem weiteren bayerischen Standort treibt SCHOTT sein Bekenntnis zum Klimaschutz voran. Gerade die Glasproduktion gilt mit 1.700° Celsius als besonders energieintensiv. So hat sich SCHOTT entschieden im oberpfälzischen Mitterteich in eine elektrische Schmelzwanne zu investieren, betrieben Wasserstoff und grünem Strom.
Peter Kniprath, Leiter des Geschäftsbereichs Electronic Packaging, bekennt sich zum Wirtschaftsstandort Landshut.
Der Name SCHOTT tritt meist in Küchen in Erscheinung. Das Unternehmen produziert jährlich 200 Millionen Ceran-Kochfeldern für alle namhaften Elektroherd-Hersteller. Dünnglas für Smartphones oder spezielle Gläser für die Elektronik und dem Pharmabereich, geben nur einen kleinen Auszug aus der gesamten Palette wieder. Alleine aus Landshut werden rund 1.000 verschiedene Produkte geliefert. So waren es auch Objektive mit optische Gläser von SCHOTT, verbaut an Hasselblad-Kameras, mit denen Nil Armstrong und Edwin ldrin vor 54 Jahren die Apollo 11-Mission als erste Menschen auf dem Mond dokumentierten.
Beim Spatenstich für die 300 Meter lange und 35 bis 40 Meter breite Halle mit einer Gesamtgeschossfläche von 15.000 m² lobte Regierungspräsident Dr. Rainer Haselbeck: „SCHOTT zeigt uns, dass es auch klimaneutral geht, denn die Energiewende bleibt ein ehrgeiziges Projekt.“ Ebenso würdigte Oberbürgermeister Alexander Putz die Investition in die Nachhaltigkeit und die Sicherung qualitativ hochwertiger Arbeitsplätze in der Wirtschaftsstadt Landshut. Für die IHK stellte Vizepräsident Hans Graf heraus, dass es sich bei SCHOTT um eine „echte Nummer“ handelt, die seit 80 Jahren fest mit dem Standort Landshut verwurzelt steht und ein Aushängeschild in Sachen Ausbildung darstellt.