Alles selbst handgemacht und ein Unikat im Pop-up Store "Urknall" am Dreifaltigkeitsplatz 175. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (17.12.2023) Pop-up Stores haben in Landshut schon eine längere Tradition. Vor allem die Wirtschaftsförderung im Rathaus bietet dieses Modell meist Unternehmensgründern an, um sich und Ihre Angebote in besten Innenstadtlagen zu präsentieren. Gleichzeitig werden Leerstände genutzt und mit neuem Leben erfüllt. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit bereichern genau diese Pop up Stores das Geschäftsleben in der Innenstadt.
Richtig groß präsentiert sich Reinhold Kögst im ersten Stock des CCL als „Proviantmeister“ für Hochprozentiges. Schon ein Blick in das Geschäft beeindruckt und regt zur näheren Betrachtung ein. Über 2.500 verschiedene Schnäpse sind fein säuberlich in den Regalen einsortiert. Wobei Schnaps nicht gleich Schnaps ist: Liköre, Edelbrände, Whisky nicht nur aus Schottland sondern auch aus Japan, Cognacs, Tequila, Rum, Gin, ein Wodkasortiment das die gesamte Bandbreite Osteuropas wieder spiegelt oder zig italienische Grappas lassen sich dort entdecken.
Im CCL wird das derzeit wohl größte hochprozentige Sortiment in und um Landshut angeboten.
Passend zum Jahreswechsel gibt es natürlich alles, um auf „ein gutes Neues“ mit Champagner oder Sekt anzustoßen. Das alles in verschiedensten Flaschengrößen, Preisklassen und selbstverständlich in Geschenkpackungen. 200 verschiedene Sirups hält Reinhold Kögst ebenfalls für seine Kunden bereit.
Wer es lieber hopfiger mag, für den gibt es mit dem Rammlerbräu aus Unterhaching naturtrübes goldgelbes Helles und naturtrübes kupferfarbenes Festbier. Würzig, bodenständig und ohne Schick-Schnack beschreibt sich die handwerkliche Brauerei selbst. Seinen Ursprung fand Rammlerbräu übrigens im Sponsoring der Volleyball-Landesligamannschaft des TSV Unterhaching.
Für das CCL und Reinhold Kögst entwickelt sich die Geschäftsidee zum gemeinsamen win-win. Zum einen hat ein Leerstand einen neuen Pächter gefunden und Reinhold Kögst ist mit dem Zuspruch so zufrieden, dass er auf jeden Fall bis Ende Januar 2023 im CCL bleiben wird.
Im gleichen Geschäft bietet Andreas Eder etwas Neues in Landshut an. „Build the Bear“ lautet die Idee, die er umsetzt. Andreas Eder, kein Unbekannter in Landshut, hat bereits vor einiger Zeit den Hüpfburgenverleih von Klaus Roider übernommen. Jetzt stehen wieder freudige Kinderaugen im Mittelpunkt. Denn mit „Build the Bear“ lassen sich Kinderwünsche nach flauschigen Knuddel- und Kuscheltieren perfekt erfüllen.
Andreas Eder macht Kinderwünsche wahr. Beim Befüllen der Kuscheltieren können die Jüngsten auch selbst mit dabei sein.
Ganz gleich ob Waschbären, Elefanten, Dinos oder lustige Clownfiguren werden bei ihm zum Leben erweckt. Das Beste dabei: Die Kinder dürfen ihre Lieblingsfiguren selbst mit dem weichen Füllmaterial befüllen. Zum Einsatz kommt dabei recyceltes PET, das unter Allergikern als weniger bedenklich gilt als Standardwolle.
Um dem Stofftier Leben einzuhauchen, wird zuerst die passende Figur ausgesucht, ein Sprachmodul besprochen oder ein pochendes Herz zur Komplettierung gewählt und anschließend alles mit dem flockig, weichen Material gefüllt und mit einem Kabelbinder und Klettbändern fest verschlossen aber nicht vernäht. So bleibt das Kuscheltier reparierbar, kann neu befüllt oder auch Mal ein Batteriewechsel für das pochende Herz vorgenommen werden. Zusätzlich gibt es eine persönliche Adoptionsurkunde für das beschenkte Kind.
Am Dreifaltigkeitsplatz 175 haben sich zwölf regionale Landshuter Kunstschaffende zum Pop up Store „Urknall“ zusammen geschlossen. Auf zwei Etagen präsentieren sie eine Plattform für die schönen Sachen, abseits von industrieller Massenware. Alles im „Urknall“ ist handgemacht und somit unverwechselbare Unikate. Leider, so die Macher, gibt es in Landshut viel zu wenig Möglichkeiten für Künstler in dieser Form ihre Schaffenskraft anzubieten. Um so mehr freut es sie, jetzt in der Vorweihnachtszeit einen Leerstand am Dreifaltigkeitsplatz 175 bespielen zu dürfen.
Einfach mal stöbern, sich umsehen und fündig werden, dazu bietet sich der "Urknall" am Dreifaltigkeitsplatz 175 an.
Die Idee trug das Team schon seit mehreren Jahren in sich und nun verwirklichen sie sich. Mit dabei sind unter anderem Solveigh Weber, Stephanie Schaidhammer, Florian Schützinger oder Silvia Johanus. Sie vereint der Hang zum Handwerk mit besonderen Ideen. Wie Zigorien, so werden Pusteblumen in Südtirol genannt, oder Hühnerbücher bei denen die „Glucke“ im Mittelpunkt steht, Goldschmiedearbeiten, Nist- und Brutkästen, Gemälde als Drucke auf Altholz, Kleinmöbel, Kalender, beleuchtete Mandals, Puppen, Honig aus Landshut und was natürlich das, wofür Landshut bekannt ist: Keramik, neu und gebraucht oder auch mit arabischem Einfluss.
Upcycling, ein Wort aus der Nachhaltigkeit, lässt sich ebenso entdecken. Beispielsweise mit einem Fahrrad, das mit viel Geschick und Liebe zum Detail in ein Lastenrad verwandelt wurde. „Alles selbst handgemacht“ - Darauf wird im „Urknall Wert gelegt.
Immer Samstags gibt es besondere Schmankerl mit Live-Musik, Rock, akustischer Pop, Jazz oder Chansons regionaler Musiker erfüllen dann den „Urknall“ mit einer besonderen Stimmung.