Foto: Der gefundene, sehr gut erhaltene „Sax“
Postau -pm (05.12.2018) Für die Mitarbeiter der Kreisarchälogie im Landkreis Landshut gehören Funde zum Tagesgeschäft – doch dieser „Fund“ hat bei Dr. Thomas Richter und seinen Kollegen für Erstaunen gesorgt: Bei einer archäologischen Ausgrabung in der Gemeinde Postau wurde Anfang November über Nacht ein „Sax“ abgelegt.
Wer diese historische Waffe gefunden hat und woher sie stammt, ist unklar. Der Sax ist ein einschneidiges Hiebschwert und war zur Zeit der Bajuwaren die am weitesten verbreitete Nahkampfwaffe. Die Klinge des gefundenen Objekts ist etwa 47 Zentimeter lang und stammt – aufgrund der Form – vermutlich aus dem fortgeschrittenen 7. Jahrhundert nach Christus. „Das Stück ist erstaunlich gut erhalten. Die Waffe wurde oberflächlich gereinigt, vermutlich mit einer Stahlbürste. Eine professionelle Restaurierung wurde aber nicht vorgenommen“, erklärt Richter.
Fest steht: Der Fund kann nicht aus der Postauer Ausgrabung stammen. Die Waffe wurde an anderer Stelle im Rahmen von Bau- oder anderen Erdarbeiten gefunden wurde. Auch einen Sammelfund, die bei Pflugarbeiten häufiger zu Tage treten, können die Experten ausschließen. „Die Fundumstände könnten uns aber Aufschlüsse geben, an welcher Stelle des Landkreises sich eine frühe Bajuwarische Siedlung oder möglicherweise ein noch nicht bekannter Begräbnisplatz aus dieser Zeit befindet – der Fund ist für uns also extrem spannend.“
Deshalb bittet Kreisarchäologe Richter den Finder, sich zu melden. Der hat aber keinerlei Konsequenzen zu fürchten, unabhängig davon ob er das Schwert vor kurzer Zeit oder bereits vor mehreren Jahren gefunden hat – die Meldung wird als gewöhnliche Fundmeldung behandelt.