Der Chef der Freien ähler, Hubert Aiwanger, bei der Gründung der Interssensgemeinschaft "Ja zum Naturschutz - Nein zum Nationalpark" in Kelheim.
Bayern (19.02.2018) Viel wurde diskutiert, viel Streit in die Bevölkerung hineingetragen, mehrere Millionen Euro Planungskosten aufgewendet, jetzt verkündete die bayerische Umweltministerin Scharf am Donnerstagabend im Landkreis Kelheim, dass das Projekt „np3“, 3. Nationalpark, „aus Respekt vor dem künftigen Ministerpräsidenten Söder vorerst auf Eis gelegt“ werden solle.
Hubert Aiwanger, Fraktionschef der Freien Wähler und von Anfang an Kritiker der Pläne für einen 3. Nationalpark sieht sich bestätigt und fordert nun das offizielle Aus für das umstrittene Vorhaben: „Der Respekt vor den durch einen Nationalpark betroffenen Bürgern vor Ort hat bisher nicht ausgereicht, diese Schnapsidee der Staatsregierung zu stoppen.
Aber der „Respekt“ vor der Wahlaussicht des wahrscheinlich künftigen Ministerpräsidenten reicht aus, einen erneuten Kurswechsel zu begründen. Mit einem „Auf Eis legen“ bis die Wahl rum ist, ist es allerdings nicht getan. Es ist höchste Zeit, das Projekt np3 zu stoppen.“
Aiwanger fordert, statt dessen mehr für den dezentralen Umweltschutz vor Ort zu tun, beispielsweise dezentrale Hochwasserschutzmassnahmen umzusetzen, welche vielfach als Biotope gestaltet werden könnten.
Ein Nationalpark müsste eine Mindestgrösse von 10 000 Hektar, also 100 km2 haben. In allen anvisierten Regionen - Steigerwald, Spessart, Rhön,
Frankenwald, Donau-Auen und Ammergebirge kam es zu teils massivem Widerstand der ortsansässigen Bevölkerung, welche durch eine
großangelegte Waldstilllegung Nachteile wie Borkenkäferbefall und Verbote befürchten.
Bayern hat mit Berchtesgaden und Bayerischer Wald bereits zwei von insgesamt 16 deutschen Nationalparks. Die jährlichen Kosten eines neuen
Nationalparks werden auf rund 15 Millionen Euro beziffert, hinzu kommt der Nutzungsausfall für die entgangene Holzvermarktung mit Arbeitsplatzverlust in der Branche.