Die CSU hat gestern im Bayerischen Landtag einen Antrag der Grünen abgelehnt, den gefährlichen Zusatzstoff Bisphenol A im Kinderspielzeug zu verbieten. Nachdem dieser Antrag vorher bereits in zwei Ausschüssen abgelehnt wurde, wollte es Rosi Steinberger, Abgeordnete der Grünen, in der Plenarsitzung des Landtags noch einmal wissen.
Im Wortlaut heißt es im Antrag, die bayerische Staatsregierung möge sich auf allen Ebenen für ein Verbot von Bisphenol A im Kinderspielzeug einsetzen. „Leider hat sich die CSU diesem Antrag wieder nicht angeschlossen", ärgert sich Rosi Steinberger, „und die Begründung der CSU ist hanebüchen: die Industrie müsste einen Ersatzstoff finden und dieser könnte dann noch gefährlicher sein als Bisphenol A. Deshalb könne man diesem Antrag nicht zustimmen."
Zum Ausgleich hat die CSU einen eigenen Antrag eingebracht. Eine verbindliche europäische Regelung solle gesucht und ein prophylaktisches Verbot geprüft werden.
„Nach Europa zu schielen, hilft hier nichts", erklärt Steinberger, „denn es gibt bereits einen europäischen Grenzwert, aber der bietet unserer Ansicht nach keinen wirksamen Schutz. Und ein prophylaktisches Verbot hat der Landtag schon 2010 gefordert. Passiert ist seither nichts."
Bisphenol A ist bereits jetzt in Babyfläschchen verboten, weil es nachweislich Leber und Nieren schädigt. „Wer kleine Kinder hat, weiß, dass diese ihr Spielzeug oft in den Mund nehmen. Es ist deshalb unsere Pflicht, im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes, diesen Stoff zu verbieten," so die Abgeordnete. Sie weist darauf hin, dass Bisphenol A auch hormonell und schon in sehr kleinen Dosen wirksam sei und besonders Kleinkinder im Wachstum hierauf besonders empfindlich reagieren würden. Rosi Steinberger ist empört: „Zum Schutz unserer Kinder wäre eine Zustimmung zu diesem Antrag mehr als angebracht gewesen."