Klinikum-Geschäftsführer Dr. Philipp Ostwald nennt die Situation am Landshuter Klinikum bereits "prekär"
Landshut - hs (16.11.2020) Die Lage im Klinikum Landshut sei jetzt schon "prekär" im Vergleich zum Beginn der Corona-Pandemie im März und April 2020. Klinikum-Geschäftsführer Dr. Philipp Ostwald schilderte am Freitagnachmittag (13.11.) den 44 Stadträten in öffentlicher Sitzung in der Sparkassenarena die Situation im städtischen Klinikum. Mittlerweile seien drei Stationen speziell für Corona-Patienten umstrukturiert worden. Heute, Montag (16.11.), wurde bekannt, dass im Rahmen einer großen Testserie von ca.1 500 Bediensteten des Klinikums 30 als positiv getestet wurden.
Geschäftsführer Dr. Ostwald wollte vor dem Stadträten nicht einmal "italienische Verhälltnisse in Deutschland" generell ausschließen. Die nüchternen Zahlen heute von der Pressestelle des Landratsamts bzw. vom Gesundheitsamt besagen, dass aktuell in den Krankenhäusern bzw. Kliniken in Stadt und Landkreis "nur" 62 Patienen auf Normalstationen behandelt werden und dass lediglich neun Patienten intensivmedizinisch behandelt werden müssen.
Ist das schon "precär", an der Grenze des Belastbaren, des Krisenhaften? Wohl kaum. Am Freitag, als Dr. Ostwald vor den Stadträten sprach, waren sogar erst 42 Corona-Patienten auf den Normalstationen und es gab nur sieben Patienen, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Das Klinikum hat an die 650 Betten, das Achdorfer Kreiskrankenhaus 340 Betten, zusammen fast 1.000 Betten. Chefarzt Prof. Dr. Holmer, Ärztlicher Direktor des Klinikums, teilte am Freitag den Stadträten zur Gesamtsituation mit, dass bereits bestimmte Operationen - wie schon im Frühjahr - verschoben werden. Und das bei - Stand 16.11. - neun Patienten insgesamt in Achdorf und am Klinikum, die als Corona-Infizierte "intensivmedizinisch" behandelt werden müssen.
Um vergleichsweise auf italienische Verhältnisse überzuleiten, so sind auf den Gängen des Klinikums keine Notbetten zu beobeachten und auch keine Warteschlangen von Corona-Patienten in Ihren Äutos vor dem Klinikum.
Stadtrat Ludwig Zellner, warb in der gleichen Sitzung am Freitag dafür, behandelnde Ärzte an die Informationsfront zu schicken. Sie hätten das größere Vertrauen bei der Bevölkerung, In der Tat erfährt die Öffentlichkeit viel zu wenig über Corona-Kranke von unseren behandelnden Ärzten.