Der Neubau des Ergoldinger Landkreisgymnasiums kostet 32 Milionen Euro. Die Schule soll künftig Platz für ca. 850 Gymnasiasten bieten. Damit kostet dieses Gymnasium schon das Doppelte des Traunsteiner Gymnasiums, das die Kreisräte vor der Neubau-Entscheidung besichtigt haben. Doch das Ergoldinger Gymnasium (zum Schuljahr 2013 bezugsfertig) ist im Vergleich zum Neubau bzw. zur Sanierung der Berufsschule I (an der Luitpoldstraße) und der Berufsschule II (in der Wolfgangsiedlung) geradezu billig. Denn die beiden Berufschulen verschlingen den dreifachen Betrag, zusammen 96 Millionen Euro, davon allein die Berufsschule I an der Luitpolstraße 80 Millionen €uro. Warum nur ist dieses Projekt des Zweckverbands Stadt und Landkreis Landshut so extrem teuer?.
Rund 30 Prozent der bestehenden Schulbauten müssen lediglich saniert werden. Zu 70 Prozent wird neu gebaut. Eine Sporthalle, wie beim Gymnasium, ist nicht erforderlich. Wenn es um die Höhe der Kosten geht, wird sofort auf die Ausstattung der Praxisräume verwiesen. Doch diese Kosten belaufen sich lediglich auf knapp 12 Millionen Euro.
Die beiden Berufsschulen besuchen ca. 5000 Schülerinnen und Schüler. Der größte Teil kommt aus den 35 Landkreisgemeinden. Ein kleinerer Teil aus umliegenden Landkreisen, vor allem aus Dingolfing-Landau. Nur etwa 35 Prozent der Schüler kommt aus dem Landshuter Stadtgebiet. Dennoch zahlt die Stadt die Hälfte der Bau- und Sanierungskosten und stellt auch noch die Baugrundstücke zur Verfügung.
Die 5000 Schüler verteilen sich jedoch auf fünf Wochentage. Also besuchen täglich nur ca. 1000 Schülerinnen und Schüler die beiden Berufsschulen. Das ist die Größenordnung eines Gymnasiums wie vergleichsweise das Hans-Carossa. Wie sich die nächsten zehn bis 20 Jahre der demographische Faktor auf die Zahl der Berufsschüler auswirkt, wurde und wird kaum diskutiert. Bei den Gymnasien und Realschulen wird der Rückgang schon die nächsten Jahre spürbar einsetzen. - Dennoch bleibt die Frage. Warum ist dieses Berufsschulprojekt so extrem teuer?