Unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Hans Rampf (Mitte) haben heute, Freitagvor- mittag, die Stadtrats-Mitglieder des Finanz- und Wirtschaftsausschusses das BMW-Werk Landshut besichtigt. Standortleiter Murat Aksel (rechts) informierte im Beisein des Be- triebsratsvorsitzenden Willibald Löw (links) unter anderem über die jüngsten Ent- wicklungen des Standorts.
Der Oberbürgermeister unterstrich die besondere Bedeutung des Automobilherstellers als größter Arbeitgeber der Stadt und der Region und sprach von einem jedezeit harmonischen und entspannten Miteinander zwischen Stadt und Unternehmen.
3 000 BMW-Beschäftigte - 240 Mio. Euro werden heuer investiert
Rund 240 Millionen Euro investiert die BMW Group in diesem Jahr in das Werk Landshut und untermauert damit dessen Bedeutung als Kompetenzzentrum für Leichtbau und Elektromobilität im weltweiten Entwicklungs- und Produktionsnetzwerk des Automobilherstellers mit 29 Fertigungs- und Montagestätten in 14 Ländern. Mehr als 3.000 Beschäftigte produzieren auf den Gebieten der Stadt Landshut und der Marktgemeinde Ergolding Komponenten aus Leichtmetallguss, Kunststoffkomponenten für das Interieur und Exterieur sowie Gelenkwellen und Austauschmotoren. Die hier gefertigten Komponenten werden weltweit an die Automobil- und Motorenwerke geliefert. Dazu zählen beispielsweise das Motorenwerk in Steyr/Österreich sowie nahezu sämtliche Montagewerke der BMW Group von Dingolfing über Regensburg, Spartanburg/USA bis hin zu Shenyang/China.
Darüber hinaus bildet das Landshuter Innovations- und Technologiezentrum LITZ im Rahmen des weltweiten Entwicklungs- und Produktionsnetzwerkes der BMW Group eine wichtige Verbindung zwischen der Fahrzeugentwicklung und der Komponentenfertigung. Im LITZ arbeiten Spezialisten an der Entwicklung und dem Einsatz innovativer Werkstoffe und Fertigungsverfahren im Bereich Leichtbau und Elektromobilität.
Faszinierende Technik überall - 2013 kommt BMW-Elektro-Auto
Bei einem Rundgang überzeugten sich die Stadträte von der Innovationskraft des BMW Standorts Landshut. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist ein neues Technologiezentrum für Elektroantriebe, das derzeit im Aufbau befindlich ist. Technologieleiterin Barbara Bergmeier erläuterte, dass hier künftig die Elektromotoren und Range Extender zur Reichweitenverlängerung, aber auch Hochvoltspeicher sowie Motor-Getriebe-Einheiten für die BMW i Modelle produziert werden. Die neuen BMW i Modelle sind die ersten rein auf das elektrische Fahren hin konzipierten Automobile der BMW Group und kommen ab 2013 auf den Markt. In das neue Technologiezentrum investiert die BMW Group derzeit rund 20 Millionen Euro. Es entstehen rund 170 zukunftsfähige Arbeitsplätze.
Neben den Elektroantriebsmodulen werden in Landshut für die BMW i Modelle künftig auch Karosserieteile aus dem Leichtbauwerkstoff Carbon (CFK) gefertigt. Um sich von den Vorteilen des High Tech-Werkstoffs zu überzeugen, besichtigten die Vertreter des Finanz- und Wirtschaftsausschusses das neue errichtete Innovations- und Produktionszentrum für Carbonteile. Das 40 Millionen Euro teure Gebäude wurde im März 2012 in Anwesenheit des Bayerischen Wirtschaftsministers Martin Zeil und Vertretern aus der Region feierlich eröffnet. Hier arbeiten zwischenzeitlich rund 100 Mitarbeiter an der Automobilkarosserie der Zukunft. Denn der BMW Group ist es als erstem Automobilhersteller gelungen, komplexe CFK-Karosserieteile in einem industrialisierten und vollautomatisierten Prozess wirtschaftlich darzustellen. Technologieleiter Johann Wolf präsentierte den Prozess – angefangen vom Zuschnitt der Carbonfasermatten bis hin zum Lackieren der Bauteile, um die elegante Carbon-Optik voll zur Geltung zu bringen.Kusntstoff-
Kunststoff-Produktion "Deutscher Landessieger 2012"
In der Produktion von Kunststoff-Komponenten für das Fahrzeugexterieur informierte Technologieleiter Johannes Haider über die hoch wirtschaftliche Fertigung von Stoßfängern, Seitenwände oder Spoilern. Der Produktionsbereich wurde im Mai dieses Jahres von einer externen Fachjury zum deutschen Landessieger 2012 des Industriewettbewerbs "Industrial Excellence Award / Die Beste Fabrik 2012" gekürt.
Rampf, der sich von den Innovationen begeistert zeigte, betonte, dass Wirtschaftsförderung zum Kernbereich seiner Politik gehöre. Dabei sei Bestandspflege, also die Unterstützung bereits ansässiger Betriebe, mindestens ebenso wichtig wie die Hilfestellung für und die Kooperation mit neuen Investoren. Das BMW Werk Landshut demonstriere seit beinahe einem halben Jahrhundert eindrucksvoll, wie durch innovative Produkte und Fertigungsverfahren am Standort Deutschland Beschäftigung gesichert werden könne.