Während die Freien Wähler" in Stadt und Landkreis Landshut sowie im Stimmkreis Dingolfing-Vilsbiburg (Direktkandidatin Jutta Widmann, Foto) ehrgeizige Ziele bei den kommenden Wahlen anstreben, bläst plötzlich Hubert Aiwanger auf Bundesebene ein eiskalter Gegenwind um die Ohren. Der Rücktritt von Adenauer-Enkel Stephan Werhahn (59) hat Gräben aufgerissen.
Ausgerechnet aus dem kleinsten Bundesland (Saarland) kommt der Ruf nach dem Rücktritt von Hubert Aiwanger (42) als Bundesvorsitzender. Grund: die bisherigen Vorbereitungen für die erstmalige Teilnahme an der Bundestagswahl (22.9.) seien amateurhaft, ja stümperhaft unzureichend. Aiwanger kümmere sich persönlich zu wenig um diese Wahl. Er habe nur die Regierungsbeteiligung nach der Landtagswahl (15.9.) in Bayern im Sinn.
Stephan Werhahn ist ohne Angabe von konkreten Gründen in die CDU zurückgekehrt, der er 40 Jahre angehörte. Er strebte offenbar eine direkte Kooperation mit der "Alternative für Deutschland" an. Eine neue politische Kraft, die die Rückkehr zur D-Mark verfolgt.
Hubert Aiwnager, Diplom Agrarier (Weihenstephan), daheim in Rahstorf, ein winziger Ortsteil von Rottenburg, hat die Freien Wähler 2008 erstmals mit 10,2 Prozent in den Landtag geführt. Er ist dort Fraktionschef der 20 FW-Abgeordneten, er ist Landesvorsitzender und auch noch Bundesvorsitzender mit Chefbüro in Berlin. Eine ähnliche Machtfülle hat kein anderer bundesdeutscher Parteipolitiker. Nebenbei ist der passionierte Jäger Aiwanger auch noch Stadtrat in Rottenburg und Kreisrat. Im Stimmkreis Landshut tritt er erneut als Direktkandidat gegen Hemut Radlmeier (CSU), Freiherr von Gumppenberg (FDP), Ruth Müller (SPD) und Rosi Steinberger (Die Grünen) bei der Landtagswahl an. Für den Bundestag bewirbt er sich nicht.
Bei der Landshuter Stadtratswahl (16.3.2014) streben die Freien Wähler vor allem mit der Doppelspitze JuttaWidmann & Erwin Schneck mindestens sechs Sitze an. Bei der Landratswahl 2014 rechnen sich die "Freien" mit dem smarten designierten Landratskandidaten Peter Dreier (46), derzeit Bürgermeister in Hohenthann, zudem Sprecher der 35 Landkreis-Bürgrmeister sowie einer von vier Vize-Landräten, sehr gute Siegchancen aus.
Also, das anstehende Wahljahr könnte auf lokaler und regionaler Ebene das Jahr der Freien Wähler werden. Der Wiedereinzug ist gemäß den aktuellen Umfragen gesichert. Auf Bundesebene werden die "Freien" derzeti mit 2 bis 3 Prozent gehandelt. Das könnte der CDU die entscheidenden Stimmen für den Wahlsieg kosten. Erinnert sei hier nur an die Niedersachsenwahl. Dort hat die Wahlbeteiligung der "Freien" der CDU/FDP-Koalition den Wahlsieg vermasselt. /hs