Am Samstag (27.04.) beging die Landshuter SPD mit Ehrengästen im "Isartürl" ihren 4. Jahresempfang. Mit Sekt im Freien und bei strahlendem Sonnenschein empfing die Vorstandschaft gut 30 Gäste. Die Vorsitzende Anja König konnte als Hauptreferenten Dr. s. c. Nikolaus Simon (im Bild 4. von rechts), den Sprecher der Geschäftsführung der Hans-Böckler-Stiftung, begrüßen. Simon referierte über das Thema Mitbestimmung, Fraktionschef Klaus Pauli und Bundestagskandidat Harald Unfried sprachen Grußworte.
Zum Auftakt gab es einen Stehempfang im Vorhof. Im Bild die stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Dr. Verena Brunschweiger und Gerhard Wick.
Der Jahresempfang im Vorfeld des 1.Mai, dem Kampftag der Arbeiterbewegung , sei bei den Landshuter Genossinnen und Genossen bereits zu einer Tradition geworden und deshalb ein guter und geeigneter Anlass dafür, gemeinsam in einen Dialog zu treten und über aktuelle Themen zu diskutieren. Schon lange sei es nicht mehr so wichtig wie heute als Arbeitnehmer überhaupt Rechte zu haben und diese einfordern zu können. Tarifpolitik und betriebliche Mitbestimmung würden immer mehr ausgehöhlt, die Löhne in vielen Branchen befänden sich im Sinkflug. Deshalb habe man sich bewusst für das Thema "Mitbestimmung" für diese Veranstaltung entschieden, so die Vorsitzende Anja König
Harald Unfried bestätigte dies in seinem Grußwort und bedankte sich bei Anja König und ihrem Stellvertreter Gerhard Wick für die Auswahl des Referenten. Simon sei ein wahrer Experte auf diesem Gebiet und durch zahlreiche Publikationen bekannt. Mitbestimmung durch die Arbeitnehmer in Unternehmen sei keine Erfindung irgendeiner Politik, sondern in vielen Jahrzehnten mit zum Teil großen Opfern durch die Gewerkschaften in Deutschland erkämpft worden.
Klaus Pauli machte auf die aktuelle Situation im Landshuter Stadtrat aufmerksam und konnte in Anbetracht der turbulenten Geschehnisse bei der CSU-Fraktion, eines ganz klar feststellen: "Auf die SPD-Fraktion kann man in puncto Verlässlichkeit bauen. Sie hat ihre klaren Linien bei Entscheidungen der Vergangenheit nie verlassen und die Bürgerinnen und Bürger müssen bei den Stadträten der SPD nicht ständig mit neuen Stadtpunkten rechnen."
Dr. Nikolaus Simon (Foto), der auch Mitglied des Wissenschaftsrates, dem wichtigsten wissenschaftspo- litischen Beratungsgremium Deutschlands ist, betonte in seinem Referat, dass Thema Mitbestimmung wieder deutlich an Bedeutung gewinne. Simon wörtlch. "Nie gab es ein derartig echtes Interesse an der deutschen Mitbestimmung, wie nach den Erfahrungen mit der Krise nach 2008." In Europa, aber selbst in den Vereinigten Staaten von Amerika, werd der Erfolg von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Ihrer Gewerkschaften in den Aufsichtsräten mit völlig neuen Augen gesehen. Das auch deshalb, weil die Erkenntnis wachse, dass Nachhaltigkeit und Interessensausgleich auch ökonomisch erfolgreicher seien als die kurzfristige Orientierung bloß an Gewinnen für Aktionäre.
Nach einer regen Diskussion erinnerte König an die Wichtigkeit der Arbeit von Gewerkschaften, es reiche nicht aus, dass die Gewerkschaften vorhanden seien, sondern die Arbeitnehmer müssten die Arbeit der Gewerkschaften durch eine Mitgliedschaft aktiv unterstützen. Nur in einem Unternehmen mit einem hohen Organisationsgrad könne man Arbeitnehmerrechte und durchsetzen und für eine gute Lohnentwicklung sorgen. Dies sei das A und O für die Mitbestimmung.