Die Vorstandschaft der Interessengemeinschaft Landshuter Innenstadt (I.L.I) mit Christoph Jeschke (Foto) an der Spitze hat per Pressemitteilung die folgende Stellungnahme zum Burgauf- zug bekanntgegeben. Ein klares "Ja" zum Burgaufstieg, freilich nur, wenn bestimmte Voraussetzungen - "ein bauliches Gesamt- konzept für die Berg- und Talstation" - erfüllt werden. Hier die I.LI.-Stellungnahme im Wortlauf: Die Interessengemeinschaft Landshut Innenstadt sieht sich als Vertreter von Einzelhändlern, Gastronomen und Hauseigentü- mern in der Pflicht, die Attraktivität und Belebung der Innenstadt weiter voran zu bringen.
Unter diesem Blickwinkel befürwortet sie die Planungen um eine Aufstiegshilfe zur Burg, da eine verstärkte Verbindung der Landshuter Wahrzeichen St. Martin, Residenz und Trausnitz für Tagestouristen wie auch Einwohner einen hohen Mehrwert hätte, der zudem den Erfordernissen des demographischen Wandels entspräche. Der Aufzug kann aber nicht die Attraktion an sich sein, sondern ein Mittel des Zugangs zu den Attraktionen der Burg und auf dem Burggelände.
Nur bei ganzjähriger und dauerhafter Bespielung der Burganlage mit kulturell und touristisch anziehenden Angeboten wird sich eine Aufstiegshilfe für Einwohner und Besucher rechtfertigen. Dies schließt Sonder- und Dauerausstellungen ebenso ein wie die Gastronomie und außerordentliche Feste. Denkbar wäre auch eine Nutzung der Burg als Raum für Hochzeiten und Tagungen sowie eine passende zusätzliche Einrichtung wie z.B. eine Falknerei.
Der Wettbewerb zwischen den Städten als Magneten für Touristen und Besucher wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Landshut ist eine moderne Stadt in einem ehrwürdigen Kleid und nur in dieser Kombination auch in der Zukunft attraktiv. Daher darf die ausnahmslose ungestörte Erhaltung aller historischen Ensembles und Blickwinkel nicht das einzige Kriterium für städtebauliche Entscheidungen sein. Eine behutsame und überlegte Eingliederung neuer Elemente kann auch ein mittelalterliches Stadtbild bereichern.
Bei der Auswahl der Bauweise (oberirdisch oder bergmännisch) muss auch die erwartete Akzeptanz durch die Fahrgäste eine Rolle spielen; denn nur bei ausreichender Nutzung und zusätzlicher Besucherfrequenz erfüllt die Anlage den Zweck, für den sie gebaut ist, und lässt sich auf Dauer finanzieren. In diesem Zusammenhang ist zudem die Frage nach der Beförderungskapazität von Bedeutung, da der schnelle Transport z.B. von Reisegruppen in die Planung von Reiseunternehmern und deren Entscheidung für das Ziel Landshut einfließt.
Die I.L.I. erwartet mit Spannung ein bauliches Gesamtkonzept unter Einbeziehung von Berg- und Talstation sowie der Zufahrtssituation und ein nachvollziehbares Konzept für die Finanzierung von Bau und Unterhalt, damit ein fundiertes Urteil über dieses interessante, zur Wettbewerbsfähigkeit Landshuts beitragende Vorhaben gefällt werden kann.