Der Verein "Freunde der Altstadt Landshut e.V." bietet auch in diesem Jahr wieder die Führung "Jüdisches Leben in Landshut" an! Rund 250 Jahre lebten im Mittelalter Juden in Landshut am Fuße der Burg, dem heutigen Dreifaltigkeitsplatz und entlang des Nahensteigs. Petra Seifert begibt sich auf die Spuren der wechsel- und leidvollen Geschichte der Landshuter Juden und geht der Frage nach, was vom historischen Erbe des „Judenviertels" noch übrig geblieben sein könnte. Die anderthalb Stunden dauernde Führung beginnt jeweils um 11 Uhr vor dem Hauptportal der St. Martinskirche. Termine: 19. April, 21. Juni und 5. Juli. - Da die Teilnehmerzahl je Führung begrenzt ist, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich:
Am besten per Emial unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .
Im Internet ist zum Thema "Juden in Landshut - Dreifaltigkeitsplatz" folgendes nachzulesen:
Denkmal Ludwig der Reiche "irgendwie zynisch"
1450 wurden nach dem Regierungsantritt von Ludwig dem Reichen die Juden aus Landshut vertrieben. Ihr Geld bzw. Vermögen bzw. die mit der Vertreibung einhergehende Tilgung der Geldschulden bei den Juden hat wahrscheinlich die Schatztruhen von Herzog Ludwig dem Reichen gefüllt. 1475 konnte er somit für seinen Sohn Georg die Landshuter Hochzeit für umgerechnet fast 13 Millionen Euro ausrichten.
Der Kanzler des Herzogs, Mair, der auch bei der Landshuter Hochzeit in persona dargestellt wird, war übrigens ein zum katholischen Glauben übergetretener Jude. Die jüdische Synagoge wurde 1451 in eine christliche Kirche, die Salvatorkirche umgewandelt. Der Synagogenplatz wurde aus klar erkennbaren antijüdischen Motiven in Dreifaltigkeitsplatz umbenannt. Die Synagoge bzw. Salvatorkirche wurde 1810 im Zuge der Säkularisation abgerissen. Die Baulücke wurde bis heute nicht geschlossen und ist zum Hang hin noch gut sichtbar.
Die Tatsache, dass ausgerechnet das Bronzedenkmal Ludwig des Reichen (Foto), der die Juden aus Landshut vertrieb, auf dem ehemaligen Synagogenplatz seien Platz gefunden hat, mutet irgendwie zynisch an.
Ergänzung der Redaktion: Im dritten Reich wurde der Dreifaltigkeitsplatz in "Adolf-Hiltler-Platz" umbenannt. Am Ende des Platzes, gegenüber dem Münchner Tor - heute Dreifaltigkeitsplatz 1 (vor dem Bauzunfthaus) - wohnte ehemals die Famiie von SS-Kommandant Heinrich Himmler. Am 6. Januar 1939 wurde er ebenso wie zuvor schon Adolf Hitler (26.4.1933) Ehrenbürger von Landshut. Im humanistischen Gymnasium (heute Hans Carossa Gymnasium) hat er sein Abitur gemacht. Kurz nach dem Ende des Naziregimes beging Himmler im Mai 1945 nach gescheiterter Flucht in alliierter Gefangenschaft im Alter von 45 Jahren Selbstmord. Er wurde an einem unbekannten Platz in der Lünebuger Heide begraben. /hs