Der Chinesische Nationalcircus bot eine emotionale Entdeckungsreise für alle Sinne der Artistik. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (20.02.2020) Die Kraft liegt in der Gemeinschaft. Landshut erlebte gestern Abend in der ausverkauften Sparkassenarena ein Feuerwerk der Artistik, das beste was chinesische Circusakrobatik zu bieten hat, ein Fest aus Geist, Körper und Seele, emotional und kreativ. Das Publikum danke dem kollektiven Teamspirit der Artisten mit Peramentapplaus und standing ovations. Es war eine zweistündige Entdeckungsreise in das Land der circensischen Hochkultur.
Raoul Schoregge, Visionär und Gefühlsproduzent des Chinesischen Nationalcircus war bereits 1991 mit dem Circus Krone in Landshut. So führte ihn sein Weg zurück in die niederbayerische Hauptstadt an der Isar. Bernd Einmeier, Vorsitzender der in Landshut beheimateten Deutsch-Chinesischen-Gesellschaft, stand Raoul Schoregge als Türöffner für das gestrige Gastspiel in der Sparkassenarene zur Seite. Denn das Ziel der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft lautet, die deutsch-chinesische Völkerverständigung zu fördern. Stellvertretend für das gesamte Team des Chinesischen Nationalcircus überreichte er an Schoregge ein Buchskranzel als Zeichen der Treue und Freundschaft.
Geste der Treue und Freundschaft: Bernd Einmeier überreicht Raoul Schoregge ein Landshuter Buchskranzl.
Circus gehört in China zur Hochkultur. Artisten besitzen dort den Bekanntheitsgrad und die Anerkennung, wie Fußballspieler in unseren Breitengraden. Auf eine 2.000-jährige Kultur blickt die chinesische Circusakrobatik zurück und spiegel sich in 1.000 Circusgruppen im Reich der Mitte wieder. Aus dieser Champions League entstammen die Artisten des Chinesischen Nationalcircus und verleihen ihm sein Qualitätssiegel.
Bereits ab dem sechsten Lebensjahr beginnt die Ausbildung in chinesischen Circusschulen und dauert zehn Jahre. Dabei wird nicht der „Einzelkämpfer“ für seinen Aufritt in der Manege geschult, sondern „das Team ist der Star“, wie es Raoul Schoregge erklärt. „Es geht um die Einheit aus Geist, Körper und Seele. Der Akrobat macht keine Handstand, er ist der Handstand.“
Der Chinesische Nationalcircus will einen Einblick in eine fremde Kultur geben und helfen, andere Menschen und deren Kultur zu verstehen. Denn der Mensch ist die Kultur und die Kultur bildet die Brücke in ein anderes Land.
Das Publikum in der Sparkassenarena im chinesischen Wunderland des Staunens.
Auf der Bühne benötigt es nicht viele Requisiten, das 31-köpfige Artistenteam reißt das Publikum mit seiner virtuosen Präsentation mit. Die unglaubliche Leistungen grenzen schon fast an ein Wunder, was Menschen mit ihrem Körper vollbringen können. Tänze, Sprünge, Meschenpyramiden, Handstände, Saltos, Jonglage, Schlangenmenschen, mal spirituel, mal sentimental, mal voller Kraft und rhythmischer Dynamik, choreografiert von Sun Qing Qing. All das versetzt das Publikum ins Staunen, in ein unglaubliches Staunen.
Das Land des Lächelns hat gestern in der Sparkassenarena Sehnsüchte geweckt, hinein in die Kultur des Reichs der Mitte. Die Artisten haben mit offenem Herzen und ihrem außerordentlichen Können die Herzen des Publikum erobert.
Die Deutsch-Chinesische-Gesellschaft mit Bernd Einmeier (rechts) an der Spitze, will beide Länder näher zusammenbringen. Hier mit Raoul Schoregge (Mitte).
Galerie mit Ausschnitten des artistischen Könnens und kulturellen Einblicken in das Reich der Mitte.